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Kreis Düren

Ein Solarpark der Superlative

Es dauert gar nicht mehr lang, dann werden Schafe und ihre Lämmer zwischen den über 18.000 Solarmodulen grasen, die - gleich am Jülicher
Brainergy Park gelegen - in diesem Jahr aufgebaut werden.

Der Solarpark Merscher Höhe, der dort entsteht, wird zu den größten in Nordrhein-Westfalen (NRW) gehören. Und er wird den geplanten Elektrolyseur per
direkter Kabelverbindung mit grünem Strom versorgen. Bei der Elektrolyse wird Wasser in seine Einzelteile gespalten. Vereinfacht gesagt, kommt dabei am Ende Wasserstoff heraus. Der Stoff, der im Kreis Düren einiges bewegen soll. Ein sinnvolles und zugleich geniales Projekt. Aufgestellt werden diese Module von der F+S solar service GmbH aus Euskirchen. Der Spatenstich erfolgte Ende Oktober 2021.

Wenn alles fertig ist, werden rund um die und unter den Modulen wertvolle Wiesenflächen entstehen, die nicht nur Schafe glücklich machen, sondern auch Insekten und andere Kleinsttiere. „In Solarparks hat man schon bis zu 500 verschiedene Arten gefunden“, sagt Uwe Czypiorski, Technischer Direktor bei F+S solar. 

Das Unternehmen hat schon sehr viele Solarparks errichtet (siehe unten), einige
davon stehen in Inden, Mechernich und im Kreis Euskirchen. Einher gehen sie immer mit einer Aufwertung der Fläche, auf der die Module platziert werden. Sobald diese per Pfosten in den Boden eingebracht sind, werden die Flächen rekultiviert und Rasensaaten, die zur Region passen, ausgetragen, so dass ein Wildwiesenparadies für die vorherrschende Fauna entsteht. Zudem wird der Solarpark umzäunt, damit keine großen Tiere das kleine Paradies stören. Nur die Schafe werden den Park betreten dürfen, weil sie die Wildwiese köstlich finden und zudem das Gras kurz halten. Eine Win-Win-Situation. Normalerweise speisen die Solaranlagen ins öffentliche Netz ein. Das ist am Brainergy Park allerdings nicht geplant. „Es gab den genialen Ansatz, einen Wasserstoff-Elektrolyseur zu bauen. Dieser wird durch den Solarpark mit Strom versorgt, da die Elektrolyse
viel Strom benötigt“, erklärt Czypiorski. Und dieser Strom soll per  Solarenergie gewonnen werden. Somit wird die Herstellung des Wasserstoffs am Ende „grün“ sein. „Strom ist teuer und die Herstellung von Strom erzeugt
Emissionen.

Uwe Czypiorski, Technicher Direktor bei F+S solar

An dieser Stelle kommt der Solarpark ins Spiel. Denn er erzeugt Strom, ohne
Emissionen zu erzeugen.“ Czypiorski sagt, dass ihm in Deutschland kein vergleichbares derzeit bereits errichtetes Projekt in dieser Größenordnung bekannt sei. Den Strom per Sonnenenergie zu gewinnen und dann per Kabelverbindung in die Gewinnung von Wasserstoff zu leiten, sei schon besonders. Und so „einfach“ das klingt, ist es in Teilen auch. „Heutzutage ist das alles kein großes Problem mehr. In der Steuerungselektronik ist man sehr weit und die Verfahren arbeiten alle mit ähnlichen Prinzipien. Für Spezialisten auf dem Gebiet ist das gut machbar“, sagt der Technische Direktor. Es müsse nichts neu erfunden,
sondern vielmehr sinnvoll und intelligent zusammengebracht werden. So macht dieser Solarpark am Ende nicht nur Schafe, Insekten und Techniker glücklich, sondern sorgt auch noch für Arbeitsplätze im Kreis Düren, denn die Anlage muss gewartet, überwacht und gepflegt werden. Insgesamt ein spannender Prozess, in dessen Verlauf aus einer Brachfläche eine völlig neue Welt entsteht – mitten im Kreisgebiet.

Über 1500 Solarkraftwerke installiert

In den vergangenen Jahren hat die Firma F&S solar mehr als 1500 Solarkraftwerke
geplant, installiert und in Betrieb genommen. Kein Wunder, denn die Entwicklung,
Planung und der Bau großer Solarkraftwerke ist das Kerngeschäft des im Jahr 2005 gegründeten Unternehmens. Sitz von F&S Solar ist in Euskirchen. Dort kümmern sich 15 Techniker um die Fernüberwachung des Solarparks und die jährlichen Wartungs- und Inspektionsarbeiten. Im Solarpark Merscher Höhe sollen etwa 18.200 Module aufgestellt werden. Sie erreichen eine Leistung von 9.158,13 kWp (Kilowatt Peak, eine im Bereich Photovoltaik gebräuchliche Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen). Damit können 2912 Haushalte im Jahr versorgt werden. Die C02-Ersparnis pro Jahr liegt dann bei 4.604 Tonnen

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