Seit 15 Jahre gibt es im Kreishaus eine Koordinationsstelle für Seniorenarbeit
Monika Sandjon ist Frau der ersten Stunde in der Koordinationsstelle, die Landrat Wolfgang Spelthahn 2006 im Kreishaus Düren geschaffen hat, um den Belangen älterer Menschen Rechnung zu tragen. "Seit 15 Jahren ist es unser Anliegen, dass ältere Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Wir unterstützen sie dabei, aktiv zu bleiben und ihre Talente und Erfahrungen einzubringen. Das ist wegen der Corona-Pandemie zurzeit aber leider kaum möglich", bedauert Monika Sandjon.
Da das Virus direkte Kontakte verhindert, bieten Monika Sandjon und ihre beiden Kolleginnen Ulrike Breuer und Anja Kaldenbach seit dem Herbst 2020 zweimal wöchentlich eine Telefonhotline für ältere Menschen an. Jeden Montag sind sie von 9 bis 12 Uhr und immer dienstags von 14 bis 17 Uhr unter der Servicenummer 02421/2210-51999 zu erreichen. Auf Wunsch sind auch ausführliche Beratungen möglich.
"Manche Menschen sind einfach froh, dass sie jemanden haben, der sich mit ihnen unterhält oder einfach zuhört", berichtet Ulrike Breuer von ihren Erfahrungen. Die Angst vor einer gefährlichen Ansteckung, Einsamkeit und das Thema Impfen treibe viele um. Glücklich könnten sich ältere Menschen schätzen, die über digitale Medien mit anderen in Kontakt treten können. "Hier sehen wir Handlungsbedarf. Ältere Menschen sollten die neue Kommunikationstechnologien kennen und für sich nutzen lernen", sind sich die drei Kolleginnen einig.
Auch wenn die Pandemie zurzeit keine Präsenzveranstaltungen zulässt, werden einige Projekte vorbereitet. So soll sich die nächste Qualifizierung vor allem an Menschen in der nachberuflichen oder nachfamiliären Phase richten. Sie haben die Zeit, die Ideen und den Elan, sich aktiv in das gesellschaftliche Leben einzubringen. Partner dieses Projekts sind der Caritasverband Düren-Jülich und die Evangelischen Kirche zu Düren.
Das Projekt "Chancenpatenschaften", das die Koordinationsstelle seit 2016 gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros anbietet, steht weiterhin unter dem Motto: "Seniorenbüros unterstützen Geflüchtete". Zurzeit werden weitere lebenserfahrene Menschen gesucht, die ehrenamtlich eine Patenschaft für eine Einzelpersonen oder eine Familie übernehmen, um sie in der für sie ungewohnten Umgebung im Alltag von Fall zu Fall zu unterstützen und zu begleiten.
Das Projekt "Taschengeldbörse" schlägt seit 2015 Brücken zwischen den Generationen. In Aldenhoven, Kreuzau, Merzenich und Vettweiß unterstützen Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen gelegentlich in Haus und Garten oder bei Besorgungen, wofür sie als Anerkennung ein Taschengeld erhalten. Rund 300 junge Leute haben dabei bereits erfahren, dass anderen Menschen zu helfen, Freude bereitet.
Im Rahmen eines Bundesprogramms will eine "Lokale Allianz für Menschen mit Demenz im Kreis Düren" ein flächendeckendes Netzwerk für Menschen mit Demenz aufbauen, das die Belange von Betroffenen und Angehörigen im Blick hat. In einer für alle Interessierten offenen Videokonferenz hat der Kreis Düren Anfang Mai mit Unterstützung der Netzwerkstelle der "Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz" der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) das weitere Vorgehen abgestimmt. In Arbeitsgruppen wurde über regionale Schwerpunktthemen im nördlichen und südlichen Kreisgebiet gesprochen. Auch die Aktivitäten anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September 2021 waren Thema. Zudem soll es eine Neuauflage des Demenzwegweisers des Kreises Düren geben. Jeder, der ein Angebot zum Thema Demenz anbietet oder kennt, kann sich bei der Koordinationsstelle telefonisch melden unter 02421/ 2210 51900 oder per E-Mail an amt51@kreis-duerende.