Teilnahme am Schüler- und Jugendwettbewerb "Jugend forscht"
Worte wie Elektrolyse, Brennstoffzelle oder Wasserstoff sind im Kreis Düren keine Unbekannten. Schließlich setzt der Kreis schon lange auf die Wasserstofftechnologie. Dass ein 14-Jähriger die Begriffe auch so gut erklären kann wie die Kolleginnen und Kollegen des Wasserstoff-Teams des Kreises, zeigt, dass die Zukunft auch und gerade in der Jugend angekommen ist. Und es verblüfft. Denn Gero Bongartz , Schüler am Stiftischen Gymnasium in Düren, hat sich weitaus mehr vorgenommen als Begriffe zu erklären. Der 14-Jährige baut in den kommenden Monaten einen Elektrolyseur.
Gero ist aufgeweckt und engagiert. Wenn er über Wasserstoff spricht, dann sprudeln die Worte nur so aus seinem Mund heraus. Er hat nichts auswendig gelernt, er weiß es einfach, weil es ihn interessiert. "Ich interessiere mich sehr für naturwissenschaftliche Fächer und auch Technisches liegt mir", sagt der Schüler. Kein Wunder also, dass er am Schüler- und Jugendwettbewerb "Jugend forscht" teilnehmen möchte. Denn in genau diesem Wettbewerb soll sein Elektrolyseur ganz groß rauskommen.
Als Elektrolyseur wird eine Vorrichtung bezeichnet, in der mit Hilfe von Strom Wasserstoff hergestellt wird, indem Wasser durch eine chemische Reaktion in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird. Der Wasserstoff kann dann beispielsweise als Antrieb für Busse, Züge oder Autos verwendet werden. So hat es im größeren Stil auch der Kreis Düren vor – im Brainergy Park in Jülich. Dort wird der Strom für den Elektrolyseur dann auch noch grün aus Solar- und Sonnenenergie hergestellt. Ganz so groß wird der Elektrolyseur von Gero zwar nicht, "aber ein kleines Modellauto kann man damit schon fahren lassen", sagt er.
"Ich möchte gerne in die Forschung gehen"
Weshalb er sich ausgerechnet einen Elektrolyseur als Projekt ausgesucht hat? Nun ja, er hat schlichtweg Lust darauf. Und es passt ganz gut in seine Vorstellung von seiner beruflichen Laufbahn. "Ich möchte gerne in die Forschung gehen. Außerdem interessieren mich die Themen Umwelt, Energie und Ressourcengewinnung", sagt er. Über ein wenig Recherchearbeit ist er dann auf die Idee gestoßen. Und mit Hilfe seines Lehrers Christian Leroy hat er nun all das Material bestellt, das er für den Bau benötigt und rausgesucht hat. In den Winterferien soll es dann losgehen. Leroy wird ihm bei dem Projekt zur Seite stehen, finanziell wird Gero von "Jugend forscht" und seiner Schule unterstützt. "Feinste Membranen sind fertig, aber alles andere muss ich noch zusammenbauen", sagt er. Und er weiß, dass das keine leichte Aufgabe ist. Zuhause will er daran tüfteln, eine feste Zeitvorgabe für den Bau des Elektrolyseurs habe er nicht. "Aber ich möchte schon bis zum Sommer fertig sein", sagt Gero.
Die Aufgabe, die sich der Neuntklässler ausgesucht hat, ist groß. Sie erfordert handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und natürlich Durchhaltevermögen. Doch Gero traut sich all das zu. "Das ist einfach ein Thema, das mich begeistert", sagt er. Sein Lehrer Christian Leroy hat keinen Zweifel daran, dass dieses Projekt, sei es auch noch so schwer, gelingen kann.
Praxis im Bereich Wasserstoff konnte Gero im Übrigen auch schon sammeln. "Als Landrat Wolfgang Spelthahn uns hier in der Schule besucht hat, durften wir mit dem Wasserstoff-Auto fahren", sagt er. Und auch die Wasserstoff-Messe des Kreises Düren Anfang Oktober hat er mit einigen anderen Schülerinnen und Schülern besucht. Gemeinsam mit Leroy haben sie dort vorgeführt, wie Wasserstoff entsteht. Vielleicht kann Gero im nächsten Jahr dort schon seinen Elektrolyseur präsentieren.