Genau das ist der Titel einer Ausstellung, die noch bis zum 13. Oktober im Kreishaus Düren zu sehen ist (1. Etage, Haus B). Die Fotografien zeigen ausnahmslos Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen. Aber sie sind nicht würdelos, weil sie wenig Geld verdienen, im Gegenteil. Sie haben Würde, Ausstrahlung und wollen gesehen werden. Das ist der Sinn der Ausstellung, die vom Nell Breuning-Haus in Herzogenrath, einem Bildungs- und Tagungszentrum, und der Maria Grönefeld-Stiftung (erste Leiterin des Bildungszentrums) angeboten wird.
Der Künstler Ralf Knoblauch hat die Königinnen-Skulpturen geschnitzt, die Bilder sind von mehreren Fotografen aufgenommen. "Die Frauen erhalten eine königliche Würde", sagte Pastor Ralf Linnartz, Betriebsseelsorger in der Region Düren, bei der Ausstellungseröffnung im Kreishaus. Die Fotografien sind bewusst tief aufgehängt, "auf Augenhöhe zum Betrachter", wie der Geistliche sagte.
Etwa ein Achtel der deutschen Erwerbstätigen ist prekär beschäftigt. Viele dieser Tätigkeiten seien während der Corona-Krise als "systemrelevant" bezeichnet und laut beklatscht worden. Nur alleine zu applaudieren reicht nicht, sagte Linnartz.
Die stellvertretende Landrätin Astrid Hohn sagte, eine Folge der prekären Beschäftigung sei Altersarmut. "Und die ist sehr oft weiblich." Sie hob hervor, dass Landrat Wolfgang Spelthahn immer dafür sensibilisiere, alle Menschen freundlich und mit Respekt zu behandeln.
Jedes in der Ausstellung gezeigte Gesicht strahle Würde aus und solle als besonders wahrgenommen werden, betonte Irene Mörsch, Vorsitzende des regionalen Katholikenrates. Heinz Peltzer, stellvertretender Kreisvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), warb um mehr Wertschätzung für Frauen und eine deutlich bessere Bezahlung.
Die Eröffnung der Ausstellung wurde von Saxophonist Rolf Kratzborn musikalisch gestaltet. Die Fotografien sind von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 und freitags von 8 bis 13 Uhr im Kreishaus zu sehen.