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Kreis Düren

Kreis Düren oder Rurkreis Düren-Jülich?

Ein Bürgerentscheid wird klären, ob der Kreisname um die Begriffe Rur und Jülich ergänzt wird

Eine klare Sache oder nicht?

Kreis Düren oder Rurkreis Düren-Jülich? Für den Kreistag, also die gewählten Politikerinnen und Politiker auf Kreisebene, eine klare Sache. Mit großer Mehrheit haben sie sich Ende vergangenen Jahres für Rurkreis Düren-Jülich ausgesprochen, weil damit die Vielfalt des Kreises ihrer Ansicht nach deutlich besser zum Ausdruck kommt und zudem Identität und Image gesteigert werden.

Diese Ansicht wird aber nicht überall geteilt. Nach dem Beschluss des Kreistages formierte sich Widerstand in Teilen der Bevölkerung. Nachdem in einem Bürgerbegehren genügend Stimmen zusammenkamen, folgt nun nach Beschluss des Kreistages ein Bürgerentscheid, bei dem alle Abstimmungsberechtigten des Kreises aufgerufen sind, über den künftigen Namen abzustimmen: Kreis Düren oder Rurkreis Düren-Jülich?

Strukturwandel und Braunkohleabbau

Bei seiner Entscheidung hatte der Kreistag vor allem auch den Strukturwandel, der sich aus dem absehbaren Ende des Braunkohleabbaus ergibt, im Blick. Der Kreis steht vor enormen Umbrüchen, bei denen die Stadt Jülich als Wissenschafts- und Forschungsstandort eine große Rolle spielt. In und um die Herzogstadt, die außerdem eine bedeutende Historie aufweist, wird an Themen wie Wasserstoff und Klimaschutz geforscht – diese sind wichtige Zukunftsthemen, die der Kreis mit Landrat Wolfgang Spelthahn seit langem vorantreibt. 

Die Rur ist das verbindende Element im Kreis und steht für seine lange Industriegeschichte, für Natur und Erholung und ist gleichzeitig ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Deshalb ist es nach Meinung des Kreistages wichtig, den bisherigen Kreisnamen um "Jülich" und "Rur" zu erweitern.

Dabei geht es auch darum, einen Geburtsfehler zu korrigieren, der 1972, im Jahr der Kommunalen Neugliederung, nach Ansicht der Politik gemacht wurde. Damals ging der alte Kreis Jülich im neuen Kreis Düren auf. 

Image- und Identitätssteigernd

Kritiker sind der Meinung, die Umbenennung sei unverhältnismäßig teuer. Sie zweifeln an, dass die Erweiterung des Kreisnamens um "Jülich" und "Rur" nur rund 20.000 Euro kostet, obwohl die Verwaltung dies genau vorgerechnet hat. Die Politik hat immer wieder betont, Steuergeld werde nicht verschwendet. Ortsschilder zum Beispiel werden erst dann ausgetauscht, wenn sie beschädigt oder verschlissen sind und deshalb erneuert werden müssen. Überdies lassen Kritiker nicht gelten, dass die Ergänzung des Kreisnamens beispielsweise image- und identitätssteigernd sei und für den Strukturwandel helfe. 

Nun haben die Abstimmungsberechtigten Menschen im Kreis das Wort. Ab dem 25. Juli werden die Abstimmungsunterlagen für den Bürgerentscheid verschickt, bis zum 18. August ist Zeit, per Briefwahl abzustimmen. Die Frage lautet in Anlehnung an das Bürgerbegehren: Soll der Name des Landkreises ,Kreis Düren' beibehalten werden?  Wer mit "Ja" stimmt, ist für den bisherigen Namen, wer mit "Nein" stimmt, für den neuen Namen. Um den Kreistagsbeschluss zu kippen, müssen allerdings 15 Prozent der Abstimmungsberechtigten im Kreis Düren mit "Ja" stimmen. Dieses Quorum entspricht circa 32.000 Bürgerinnen und Bürgern. Kommt diese Zahl nicht zustande, wird der Kreis umbenannt. Wenn das Quorum erreicht wird, zählt die einfache Mehrheit. Entscheidend ist dann, ob es insgesamt mehr "Ja"- oder "Nein"-Stimmen gibt.  

Bis zum 18. August läuft das Verfahren – danach ist klar, ob aus dem Kreis Düren der Rurkreis Düren-Jülich wird oder ob alles beim Alten bleibt.

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