Naherholungsgebiet an zukünftiger Seenlandschaft
Während auf der einen Seite Flussauen, Wiesen und Äcker das landschaftliche Bild der Gemeinde prägen, bestimmen im Westen noch die gigantischen Bagger des Braunkohletagebaus und die Industriekulisse des Großkraftwerkes Weisweiler bei Frenz die Umgebung. Doch dieses Bild wird sich spätestens 2050 ändern, wenn eine Seelandschaft mit anliegendem Naherholungsgebiet das gigantische Loch des Tagebaus füllt. Bis dahin können sich die Besucher und Besucherinnen der Region an den vorhandenen und vielfältigen Freizeitangeboten erfreuen und auf dem Wahrzeichen des Indelands, dem Indemann, in luftiger Höhe den stetigen Wandel der Region mit eigenen Augen erleben.
Der Indemann – ein Wahrzeichen über die Gemeinde hinaus
Der Indemann (eine 36 Meter hohe Stahlkonstruktion, die aus über 20.000 Einzelbauteilen besteht) steht auf der höchsten Ebene der Gemeinde, der Goltsteinkuppe. Über 216 Stufen können die zwölf verschiedenen Ebenen erreicht werden. Ein Aufzug fährt bis auf 24 Meter hinauf. Von seinen zahlreichen Aussichtsplattformen bietet sich den Besuchern ein spektakulärer Rundblick auf den noch aktiven Tagebau. Am Edelstahlgewebe, welches die Konstruktion umschließt, ist mit der Firma GKD Gebrüder Kufferath sogar eine Firma aus Düren beteiligt gewesen.
Doch nicht nur der imposante Indemann befindet sich auf der Goltsteinkuppe und zieht Besucher und Besucherinnen aus Nah und Fern an. Das gesamte Areal am Indemann hat sich längst zu einem attraktiven Naherholungsgebiet entwickelt.
Wanderfreunde können den Besuch des Indemanns mit einer Tour auf der Goltsteinkuppe oder einem Ausflug zum Tagebauaussichtspunkt Inden verbinden und entlang der Wanderwege kulturelle Einblicke in die Kunstfelder des Indelandes gewinnen.
Die große Fußballgolfanlage neben dem Indemann fungiert ebenso als Publikumsmagnet wie das Bungee Trampolin oder der Minigolfplatz. Der liebevoll angelegte Spielplatz dessen Mittelpunkt ein Piratenschiff ist, lädt Kinder aller Altersklassen zum Spielen und Toben ein. Das Freizeitzentrum bietet mit seinem vielfältigen Angebot somit ideale Rahmenbedingungen für vergnügliche Nachmittage mit der ganzen Familie.
Für eine Stärkung nach dem ausgiebigen Spielen oder einer Wanderung ist ebenfalls gesorgt. Denn die Gastronomie am Indemann ist auf die Bedürfnisse der Besucher und Besucherinnen bestens vorbereitet. Ein kleiner Snack wird hier genauso angeboten wie leckere Menüs für erschöpfte Wanderinnen und Wanderer oder hungrige Sonntagsausflügler. Bei gutem Wetter bietet die Sonnenterrasse einen wunderbaren Blick über das Gelände.
Auch mit spannende Themen-Events wie dem Sommerleuchten, Halloween-Aktionen und dem Weihnachtsmarkt kann das Freizeitzentrum aufwarten und kommen gut bei den Besuchern an.
Nähere Infos zu den Aktivitäten rund um den Indemann unter: https://www.indemann.de/ (Öffnet in einem neuen Tab).
Inden als Teil des Rheinischen Reviers
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat der Braunkohletagebau das Bild der Gemeinde Inden stark geprägt, denn der Tagebau nimmt etwa zwei Drittel der Fläche der Gemeinde ein. Mit dem Ende des Braunkohleabbaus und der Flutung des Indesees müssen sich die Menschen in Inden auf einen wirtschaftlichen Wandel einstellen. Dabei bietet der Indesee erhebliche Potenziale und Wachstumschancen für die Region. Dazu gehören die Maßnahmen, die rund um den künftigen Indesee umgesetzt werden müssen, um eine strukturreiche und hochwertige Landschaft zu schaffen. Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde Inden viele Projektfelder rund um den See identifiziert. Um den Rand des Sees frühzeitig aufzuwerten, wird bereits an der Umsetzung einiger der vielzähligen Projektfelder gearbeitet. So stellen zum Beispiel die Aufwertung der Goltsteinkuppe mit der Weiterentwicklung des Freizeitzentrums Indemann und die städtebauliche und funktionale Aufwertung des Dorfes Schophoven zwei Projektfelder zur Aufwertung des Seegebiets dar:
Das Areal der Goltsteinkuppe hat sich in den letzten zehn Jahren zu einer bekannten Touristenattraktion entwickelt. Im räumlichen Umfeld des 36 Meter hohen Indemann-Aussichtsturms haben sich bereits ein Restaurant, ein Fußballgolfplatz und eine Minigolfanlage etabliert. Eine neue Touristeninformation, die Gestaltung und Inszenierung der Hangkante mit Aufenthalts- und Erholungsqualität für Einheimische und Touristen in Richtung des zukünftigen Sees sowie die Attraktivierung und Neugestaltung der derzeitigen Einstiegssituation in den Spazier- und Wanderweg (Ausgangspunkt Goltsteinstraße), der das Zentrum fußläufig mit Goltsteinkuppe verbindet, sind hier geplant.
Auch die städtebauliche und funktionale Aufwertung des Dorfes Schophoven ist ein entscheidender Bestandteil in der Projektkulisse der Inwertsetzung des Sees. Schophoven wird das erste Dorf im Rheinischen Revier sein, das am Rande des Sees fortentwickelt wird. Aufbauend auf den Ergebnissen des Dorfentwicklungskonzeptes werden in Schophoven in naher Zukunft eine Reihe von Einzelprojekten umgesetzt. Zu den ersten Projekten, die umgesetzt werden sollen, gehören die Schaffung einer Sichtachse zum See, die im Ortskern beginnt und entlang des geplanten Bartholomäus-Pfädchen-Viertels verläuft, sowie die Grünverbindung, die das denkmalgeschützte Anwesen Gut Müllenark mit dem Indesee verbindet.
Die geplanten städtebaulichen Veränderungen und Entwicklungen werden ressourcenschonend gestaltet. Die Gemeinde Inden trägt mit dieser Grundsatzentscheidung zum ressourcenschonenden Strukturwandel im gesamten Rheinischen Revier bei.
Indens Bürgermeister Stefan Pfennings im Gespräch
Herr Pfennings, welche Auswirkungen hat der regionale Strukturwandel auf Ihre Gemeinde?
Bürgermeister Pfennings: Inden muss sich mit dem Ende der Braunkohleförderung und der Flutung des Indesees auf einen erheblichen wirtschaftlichen und strukturreichen Wandel einstellen. Jedoch bietet der zukünftige See uns und der Region auch viele Potenziale und Wachstumschancen. Diese gilt es zu identifizieren, um nicht nur eine strukturreiche und hochwertige Landschaft rund um den künftigen Indesee zu schaffen, sondern auch unsere dörflichen Strukturen zu verbessern und zukunftsfähig zu machen.
Wie machen Sie die Gemeinde fit für die Zukunft?
Bürgermeister Pfennings: Angesichts des Strukturwandels hat die Gemeinde Inden rund um den See eine Reihe von Projektfeldern identifiziert, die zum Teil bereits begonnen wurden, um das Seeufer frühzeitig aufzuwerten. Dazu gehören z.B. die Aufwertung der Goltsteinkuppe und die Erweiterung des Freizeitzentrums Indemann. Aber auch die Entwicklung unserer Gemeindedörfer ist ein wichtiger Schwerpunkt in Inden. Im Mai und Juni dieses Jahres starten wir in die zweite Runde des 2020 gestarteten Integrierten Handlungskonzepts und freuen uns auf eine rege Beteiligung und den Austausch mit unseren Gemeindemitgliedern, um unsere Dörfer fit für die Zukunft zu machen. Das Dorfentwicklungskonzept (DIEK) in Schophoven zeigt, wie tragfähig ein solches Konzept ist. Auch 2017 gab es Bürgerbefragungen und -beteiligungen, die als Grundlage für die zukunftsorientierte Gestaltung des Dorfes dienten.
Wie soll die Zukunft der Gemeinde Inden aussehen?
Bürgermeister Pfennings: Wie die genaue Zukunft der Gemeinde aussehen wird, kann ich natürlich nicht prognostizieren. Ich kann Ihnen aber sagen, dass es eine Gemeinschaftsaufgabe ist, die die Gemeinde Inden zusammen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern bewerkstelligen wird. Und ich freue mich sehr auf die nächsten gemeinsamen Schritte Richtung Zukunft.