Integrationskonferenz: Kreis Düren - vielfältig und rassismuskritisch

9.00 – 10.00        Empfang & Filmvorführung

• • • • Anmeldung & Empfang
      • Filmvorführung „Wir sind jetzt hier“ von Niklas Schenck  
        
        

10.00 – 10.05      Begrüßung durch die Moderatorinnen Tina Adomako und Domenica Licciardi 

10.05 – 10.15       Anmoderation & Begrüßung durch Vertreter und Vertreterinnen der Kreisverwaltung 

10.15 – 10.35       Präsentation der Dezernentin für Arbeit, Bildung und Integration, Kreis Düren, Sybille Haußmann 

• • • • (Vorstellung des Integrationskonzeptes & des KI) 

10.35 – 11.05       Impulsvortrag „Rassismus und (psychische) Gesundheit“  

• • • • Dr. med. Amma Yeboah

11.05 – 11.35        Impulsvortrag „Rassismuskritik als Querschnittsaufgabe – Perspektiven für die Organisationsentwicklung“

• • • • Dr.in Saphira Shure

11.35 – 12.00        Vorstellung der Methode „Open Space“ durch die Moderatorinnen 

• • • • Vorstellung des „Safe-Space“-Raums durch Ely Almeida

12.00 – 13.00       Mittagspause mit Buffet

13.00 – 14.45       Arbeitsphase

• • • • Open Space (Themen-Tische)
      •  Arbeitsgruppe mit Behördenleiter*innen und Vertreter*innen der Beratungsstellen, moderiert von Dr.in Saphira Shure
      • Safe Space „Empowerment für rassismuserfahrene Menschen“, begleitet von Ely Almeida
        
        

14.45 – 15.00       Kaffeepause

15.00 – 16.00      Plenum 

• • • • Zusammenfassung (Zukunftsvision und realisierbare Ziele)
      •  Abschiedsworte von der Vertretung der Kreisverwaltung

Impulsvortrag: „Rassismus und (psychische) Gesundheit“

Laut Frau Dr. med. Yeboah ist Rassismus als strukturelle, kulturelle, interpersonelle und individuelle Dominanz-Praxis unserer Gesellschaft im Gesundheitswesen fest verankert und stellt einen wichtigen Bestimmungsfaktor von gesundheitlichen Ungleichheiten in der Bevölkerung dar. In diesem Beitrag werden die Folgen von rassistischen Diskriminierungspraktiken insbesondere für die Psyche sowie für die Gesundheit im Allgemeinen nach aktueller Studienlage vorgestellt. Auch notwendige Kompetenzen für rassismuskritisches Handeln werden präsentiert. Alle Anwesenden werden herzlich eingeladen, gemeinsam nach Strategien für die Überwindung von rassistischen Strukturen zu suchen.

Impulsvortrag: „Rassismuskritik als Querschnittsaufgabe – Perspektiven für die Organisationsentwicklung“  

Frau Dr.in Shure ist der Ansicht, dass Rassismus nicht als rein individuelle Einstellung bzw. als individuelles Vorurteil zu verstehen ist, sondern ein grundlegendes gesellschaftliches Differenzverhältnis darstellt, das von der Unterscheidung zwischen Wir und Nicht-Wir getragen wird. Auch öffentliche Institutionen sind daher Orte der Wirksamkeit und Reproduktion, aber auch der Bearbeitung von Unterscheidungen, die implizit oder explizit an Rassekonstruktionen anschließen.

Eine rassismuskritische Perspektive ermöglicht es, diese Unterscheidungen zu analysieren und ihre Gewaltförmigkeit sowie ihre Bedeutung für die Reproduktion von Differenz und Ungleichheit sichtbar zu machen. Hier geht es zum Beispiel um die Frage danach, wer in welchen Kontexten wie und mit welchen Konsequenzen mit Hilfe von Rassekonstruktionen als ,Anderer‘ verstanden, bezeichnet und behandelt wird.

Im Zentrum des Vortrags steht die Erläuterung der rassismuskritischen Perspektive und ihre Bedeutung für eine diskriminierungskritische und diskriminierungsreflexive Organisationsentwicklung.

Plenum 

Anhand der Methode Open Space werden Themen der Anwesenden und Themen, die in der Vorbereitungsphase gesammelt wurden, erarbeitet. Zum Austausch werden Themen-Tische zur Verfügung gestellt. Zudem wird es Tische ohne Themen geben, an denen frei diskutiert werden kann. Frau Adomako und Frau Licciardi als Co-Moderatorinnen werden den Prozess gestalten und begleiten. 

Arbeitsgruppe  

Im Anschluss an ihren Impulsvortrag wird Frau Dr.in Shure die Arbeitsgruppe leiten und begleiten. Die Arbeitsgruppe dient der vertiefenden sowie kontextspezifischen Reflexion und Diskussion der Vortragsinhalte. Es soll thematisiert werden, was „Rassismuskritik als Querschnittsaufgabe“ für die jeweiligen Handlungsfelder bedeutet bzw. wie eine systematische Organisationsentwicklung, die entlang einer rassismuskritischen Perspektive entworfen wird, konzipiert werden kann.

Safe Space „Empowerment für rassismuserfahrene Menschen“   

Der Safe Space soll einen Prozess begleiten, der u. a. dazu führen soll, dass sich Menschen der eigenen Stärken und Fähigkeiten (wieder) bewusst werden und ein positive(re)s Selbstverständnis entwickeln, um dadurch ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Laut Frau Almeida ist Rassismus eine gesamtgesellschaftliche Struktur, ein System und bildet eine Praxis der Unterscheidung und Herabwürdigung von Schwarzen Menschen und People of Color. Rassismus als weltweites, historisch gewachsenes Macht- und Herrschaftsverhältnis prägt, wie wir denken, wie wir fühlen, wie wir handeln.  

In diesem Safe Space geht es unter anderem um Legitimation von Empowerment und Entwicklung von gemeinsamen Strategien im Umgang mit Rassismuserfahrungen. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich ermutigen, trotz der grausamen Erfahrungen mit Rassismus als Zivilgesellschaftsakteur - und akteurinnen aufzutreten und sich in gesellschaftliche Diskurse einzubringen. Zudem soll geschaut werden, wie sie sich als Community gegenseitig stärken können.