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Kreis Düren

Die Zukunft des Kreises Düren beginnt jetzt

In welche Richtung bewegen wir uns? Was brauchen wir? Die Konferenz mit Jung und Alt in Jülich sucht und findet Antworten auf drängende Fragen.

Vielfalt als Stärke nutzen

Den Kreis Düren wird es in der jetzigen Form in den kommenden Jahren nicht mehr geben. Er verändert sich zwangsläufig – durch das Ende des Braunkohleabbaus, durch die dort entstehenden Seen, durch die Energiewende, durch die wachsende Einwohnerzahl im Kreisgebiet – oder wie Landrat Wolfgang Spelthahn auf der Zukunftskonferenz im Science College Overbach in Jülich zusammenfasst: „Der Kreis Düren ist die spannendste Region Deutschlands. Wir durchlaufen einen kompletten Strukturwandel, unsere Landschaft wird sich ändern und wir müssen uns für unsere Zukunft strategisch sehr gut aufstellen.” Es müssten neue Handlungswege gefunden werden, denn Arbeitsplätze werden durch das Ende der Braunkohle wegfallen, allerdings werden auch neue durch den Ausbau als Forschungs- und Wirtschaftsstandort entstehen. „Was passiert mit den Menschen? Wir müssen sie in den Strukturwandel einbeziehen, wir müssen sie mitnehmen. Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand”, sagt der Landrat. Genau dafür bot die mittlerweile dritte Zukunftskonferenz des Kreises Düren das passende Forum.

Viele Fragen, viele Antworten


Wie wird der Kreis Düren aussehen? In welche Richtung wird und soll er sich entwickeln? Welche Strukturen braucht es, um zukunftssicher aufgestellt zu sein? Mehr als 150 Menschen haben aktiv Antworten auf diese Fragen gesucht. In vorbereitenden Workshops haben sich die Engagierten, die aus unterschiedlichen Bereichen und Interessenslagen kamen, Gedanken gemacht und Forderungen
an die Politik formuliert. In Paneldiskussionen wurden ihre Ideen gehört und erörtert von Landrat Wolfgang Spelthahn, Linnichs Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker als Sprecherin der Bürgermeisterkonferenz des Kreises Düren, Dr. Thomas Weckelmann (NRW-Familienministerium) und Dr. Urban Mauer (NRW- Bildungsministerium). Moderator Klaus Ludden führte durch die Veranstaltung.

Die vorbereitenden Workshops unterteilten sich in die Themenbereiche Lernen, (Auf-)Wachsen und Begegnen und wurden begleitet von der selbstständigen Zukunftsforscherin Doris Sibum. „Im Kreis Düren gibt es schon vielfältige Ressourcen, die zu einer aktiven Zukunftsgestaltung unerlässlich sind. Ob Verwaltung, Politik, Unternehmen oder Ehrenamt, kein Bereich kann eine gute Zukunft allein hinkriegen, sondern sie müssen zusammenarbeiten. Die Workshops
haben gezeigt, dass es in diesem Zusammenhang im Kreis Düren schon viele hochmotivierte und kompetente Akteure gibt”, sagt Doris Sibum, die bei der Konferenz per Video zugeschaltet wurde.

Die Zukunftskonferenz gibt es auch im Livestream

Die Ideen aus den Workshops sind vielfältig. Der Abbau der Bürokratie, die Stärkung und Honorierung des Ehrenamtes, Ausbau der sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, mehr Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und mehr Räume der Begegnung für Generationen schaffen – das sind nur einige der Beispiele, die diskutiert wurden. Einer Forderung wurde – dem anschließenden
Applaus nach zu urteilen überraschenderweise – direkt die Umsetzung zugesagt: der Schaffung eines Beirates der Vielfalt. „Ich finde die Idee toll, die setzen wir um”, antwortete Landrat Wolfgang Spelthahn sofort. „Wir müssen die Vielfalt als Stärke nutzen, auch über den Beirat hinaus. Wir müssen uns in der Gesellschaft darum bemühen, alle mitzunehmen. Wir etablieren den Beirat und denken weiterhin darüber hinaus nach, wie wir noch diverser werden können.” Der Beirat wird aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern bestehen, um die Interessen der vielfältigen Bevölkerung in die Politik einzubringen. Es wird sich um einen kommunalpolitischen Beirat auf Kreisebene handeln, um die Teilhabe nachhaltig umzusetzen. Im kommenden Jahr soll der Beirat eingerichtet sein.

Die Zukunft verändert sich und die Veränderungen kommen immer schneller. Mit der Zukunftskonferenz werden Prozesse angestoßen, die nicht im Sande verlaufen dürfen, da sind sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig. „Das muss gemacht werden!”, sagt auch Elke Ricken-Melchert, Leiterin des Amtes für Demografie, Kinder, Jugend, Familie und Senioren im Fazit zur Konferenz. „Wir
wollen die Ideen soweit es geht umsetzen und auch Vorbild sein, denn wenn wir leere Versprechen abgeben, dann leben wir der Jugend falsche Werte vor.”

Ihr Amt hat die Konferenz gemeinsam mit dem Schulamt des Kreises Düren organisiert. „Es ist deutlich geworden, dass unsere Demokratie ein hohes Gut ist, das wir nicht als selbstverständlich voraussetzen können, sondern pflegen, wertschätzen und verteidigen müssen. Der Kreis Düren fördert bereits heute Demokratie an Schulen und in der Jugendarbeit, die Konferenz hat mit darin
bestärkt, dass dieser Weg richtig ist und wir noch mehr für die Demokratiebildung tun müssen”, sagt Schul-Dezernentin Sybille Haußmann. Die Musiker „Pheel Fresh!” haben mit Rap und Beat Box die Zukunftskonferenz auf sehr moderne Weise und stimmungsvoll zusammenfassen können. Impulsvorträge, Grußworte der unterstützenden Ministerien und Einrichtungen sowie eine  Zwischenbilanz zur Präventionsinitiative „Gut aufwachsen im Kreis Düren”
ergänzten die Zukunftskonferenz, die auch komplett noch einmal auf dem Youtube-Kanal des Kreises Düren unter  https://youtu.be/YAJuP0UC07g (Öffnet in einem neuen Tab) nachgeschaut werden kann.

die Zukunftskonferenz im Livestream

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