Landrat Wolfgang Spelthahn: „Die Menschen haben einen Anspruch, auch weiterhin kompetent und zuverlässig behandelt zu werden."
Mit einer Geschichte, die fast 600 Jahre zurückreicht, ist das Krankenhaus Düren aus der medizinischen Versorgung der Bevölkerung nicht wegzudenken. Heute ist das Haus mit 450 Betten und einem Team von etwa 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Gesundheitseinrichtung zwischen Aachen und Köln. Zum 12. Mai bricht nun für das Krankenhaus Düren eine neue Ära an: Dass mit der Artemed ein Betreiber gefunden werden konnte, der die Tradition der Klinik nicht nur zu schätzen weiß, sondern sie auch unbedingt weiter pflegen möchte, darüber freut man sich dabei ganz besonders.
„Mir liegt sehr am Herzen, dass wir zur Erfüllung unseres Versorgungsauftrages die bestmögliche medizinische Betreuung für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Düren sicherstellen“, erklärt Landrat Wolfgang Spelthahn. „Die Menschen haben einen Anspruch, auch weiterhin kompetent und zuverlässig behandelt zu werden. Das muss das oberste Ziel sein. Mit dem Trägerwechsel ist gewährleistet, dass das Dürener Krankenhaus mit seinen Beschäftigten auch künftig eine wichtige Stütze für die Gesundheitsversorgung im Kreis Düren und darüber hinaus ist."
Der Landrat betont, warum der Trägerwechsel sinnvoll ist: „Wir geben das Krankenhaus in gute Hände. Ich bin sicher, dass auch bei der Artemed-Gruppe der Patient im Mittelpunkt steht. Für uns als Gesellschafter wäre es künftig immer schwerer geworden, die notwendigen Investitionen zu tätigen, die heute absolut notwendig sind, um die Menschen medizinisch und personell sehr gut zu betreuen. Der neue Eigentümer hat schon mit seinem Haus in Simmerath bewiesen, dass er mit großer Kompetenz und ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein arbeitet. Ich habe ein gutes Gefühl.“
„Der Aufsichtsrat des Krankenhauses Düren hat dem Kreistag und dem Stadtrat nach intensiver Beratung einstimmig die Trägerschaft an die Artemed-Gruppe empfohlen. Dieser Empfehlung sind die Gremien von Kreis und Stadt ebenfalls einstimmig gefolgt“, sagt auch Aufsichtsratsvorsitzende Liesel Koschorreck. „Jetzt blicken wir optimistisch in die Zukunft. Unser gemeinsames Ziel war und ist die Aufrechterhaltung einer hochwertigen medizinischen und pflegerischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger. Mit der Übernahme unseres Hauses durch die Artemed-Gruppe können nun notwendige Investitionen getätigt und der Erhalt der Arbeitsplätze gesichert werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Artemed-Gruppe einen kompetenten und verantwortungsvollen Träger für das Krankenhaus gefunden haben und die Zukunft unseres Hauses damit gesichert ist.“
Der neue Träger ist optimistisch
Diese Zuversicht teilt auch der neue Träger selbst: „Das Krankenhaus Düren entspricht dank eines erfahrenen und engagierten Teams und zahlreichen über die Jahre getätigten Investitionen einem hohen Qualitätsstandard – Stadt und Landkreis haben hier wirklich alle Rahmenbedingungen geschaffen, die das Haus für eine erfolgreiche Zukunft benötigt“, so Artemed-Konzerngeschäftsführer Dr. Benjamin Behar. „Dass uns die Klinik nun angehören wird, empfinden wir in der ganzen Artemed als große Ehre.“
Dabei stehen die ersten Maßnahmen, wie eine Weiterentwicklung konkret aussehen könnte, bereits im Raum – im Zuge des Trägerwechsels hat man die wichtigsten Punkte in drei Säulen zusammengefasst:
1) Medizinische Exzellenz für die bestmögliche Patientenversorgung
Primären Fokus hat der Ausbau des bereits vorgehaltenen exzellenten medizinischen Leistungsspektrums – dieses soll nun weiter ausdifferenziert werden, gleichzeitig aber weiterhin eine breite Basisversorgung und hervorragende Notfallmedizin sicherstellen. So bleibt das Krankenhaus Düren erster Ansprechpartner für gesundheitliche Beschwerden, gleich welcher Art und Schweregrade.
Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die enge Zusammenarbeit mit der nur 30 km entfernten Eifelklinik St. Brigida, seit 2010 ebenfalls Teil der Artemed Gruppe. „Durch die räumliche Nähe Dürens und Simmeraths zueinander eröffnen sich für unsere Patienten fantastische Möglichkeiten für eine Rundum-Versorgung aus einer Hand“, erläutert Benjamin Behar. So biete sich die Zusammenarbeit mit Simmerath – heute einer der größten Endoprothetik-Versorger in NRW beispielsweise in der orthopädischen Chirurgie an, um den Gelenk- oder Rückenschmerz auch durch hochkomplexe Operationen in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig wird die urologische Kompetenz des Krankenhauses Düren auch in der Eifel verfügbar sein, ebenso ist eine Zusammenarbeit in der Onkologie angedacht.
2) Die Mitarbeiter als Träger ethischer Werte
1417 zum ersten Mal als damaliges St.-Agatha-Hospital erwähnt, wird die medizinische Weiterentwicklung des Hauses durch einen weiteren Pfeiler ergänzt – für die neuen wie die alten Träger von mindestens ebenso großer Bedeutung: „Das Krankenhaus Düren findet seine Wurzeln in einer christlich geprägten Tradition aus Nächstenliebe und menschlicher Zuwendung - erst 1977 verließen die letzten 23 Elisabethinnen nach fast 325jähriger Tätigkeit des Ordens in der Pflege das Krankenhaus“, erklärt Prof. Rainer Salfeld, Geschäftsführender Direktor der Artemed. Er ist überzeugt: Als Leitlinie für die Betreuung von Patienten und das tägliche Handeln jedes einzelnen Mitarbeiters sind ethische Werte – unabhängig von der individuellen Konfession – das A und O. „Ein Krankenhaus muss in erster Linie als sozialer Betrieb den Menschen dienen – deren Würde ist wichtiger als jede Ökonomie!“
Möglich gemacht wird dieser besondere Geist des Hauses vor allem durch sie: die 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nun im Rahmen zweier Veranstaltungen über den Trägerwechsel informiert wurden. Fest steht: Alle bestehenden Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse mit ihren Rechten und Pflichten werden unverändert fortgeführt. Ebenfalls gilt weiterhin – auch für künftige Vertragsschließungen – der TVÖD, gleichsam die Mitgliedschaft in der Ruhegehalts- und Zusatzversorgungskasse (RZVK).
„Ich habe das Krankenhaus Düren in den letzten dreieinhalb Jahren als Geschäftsführerin geleitet und weiß, welches Potential in diesem Haus noch steckt und wieviel Tatkraft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich rund um die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten aufbringen“, freut sich Krankenhaus-Geschäftsführerin Kathleen Büttner-Hoigt. „Ich freue mich, dass wir mit Artemed diese Kräfte mit Kompetenz und Verantwortung noch weiterentwickeln und ausbauen können und blicke auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft unseres Krankenhauses.“
Und auch Dürens Bürgermeister Frank Peter Ullrich ist zuversichtlich: „Ich bin sehr froh, dass die Zukunft des Dürener Krankenhauses langfristig gesichert ist. Das ist ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsversorgung der Menschen in Düren und über die Stadtgrenzen hinaus. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet dieser Schritt Sicherheit und Verlässlichkeit.“
Gerade dieser letzte Punkt ist auch für den neuen Träger entscheidend: „Ganz gleich ob in Hamburg, Simmerath, Freiburg oder Dießen am Ammersee, die Erfahrung ist immer dieselbe: Ein Krankenhausbetrieb ist immer nur so gut wie sein Team als direkte Schnittstelle zu den Patienten. Wir freuen uns deshalb über jeden Einzelnen, der uns engagiert und motiviert bereichert oder künftig bereichern und die erfolgreiche Zukunft des Krankenhauses Düren mitschreiben möchte – und werden entsprechend auch einen großen Fokus darauf legen, was wir als Arbeitgeber unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zurückgeben können“, so Benjamin Behar.
3) Die richtige bauliche Infrastruktur für einen hochmodernen Klinikbetrieb
Wo diese sich schließlich beheimatet finden, wird durch Säule Nummer drei abgebildet. Denn der Krankenhausbau selbst ist es, der medizinische Weiterentwicklung zulässt, den Teams ein optimales Arbeitsumfeld bietet und für die Patientinnen und Patienten des Hauses die Atmosphäre schafft, die sie für ihren Genesungsprozess benötigen. Um all das zu gewährleisten, wird es im Krankenhaus Düren zu grundlegenden Erneuerungen in der baulichen Infrastruktur kommen. Diese umfassen Stand heute:
- Die rollierende Renovierung aller neun Stationen
- Den Aufbau einer zusätzlichen Wahlleistungsstation, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden.
- Den Neubau einer vergrößerten Intensivstation mit angeschlossenem Aufwachraum
- Eine neue Sterilisation mit direkter Anbindung an den OP
- Eine neue Infrastruktur für ambulante Operationen, die aufgrund moderner Medizin immer mehr zunehmen
„Das sind natürlich Projekte, die sich nicht von heute auf morgen umsetzen lassen“, so Dr. Benjamin Behar abschließend. Jetzt heiße es erst einmal, das Haus und seine Belegschaft besser kennenzulernen. „Aber wir sind zuversichtlich, dass einige konkrete Schritte noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht wird. Darauf freuen wir uns riesig!“
Über die Artemed SE
Die Artemed Gruppe mit Sitz im oberbayerischen Tutzing ist ein mittelständisch geprägtes Gesundheitsunternehmen mit über 9.000 Mitarbeitern, dem nunmehr 18 Krankenhäuser in ganz Deutschland und zwei in China angehören. Weiter betreibt die Artemed durch eine eigene Stiftung medizinische Projekte in Myanmar, Tansania und Bolivien. Die Artemed Kliniken zeichnen sich durch höchste klinische Kompetenz sowohl in der Grund- und Regelversorgung, in der Not- und Dringlichkeitsversorgung sowie hochspezialisierten medizinischen Bereichen aus.