Schier unbegrenzte Möglichkeiten
Ein Blick in das Musterhaus der Faktor X-Agentur in Inden, An der Waagmühle 11, zeigt, dass die Möglichkeiten schier unbegrenzt sind. Dort wird anhand vieler Roll-ups und Muster als auch im und am Haus selbst dargestellt, wie klimaschonendes Bauen gelingen kann: Nämlich mit regionalen Baustoffen, Recycling von Baustoffen und einer intelligent geplanten Architektur. Und das Wichtigste: "Es entstehen eigentlich keine Mehrkosten. Im Rohbau kommen vielleicht maximal fünf Prozent hinzu", sagt Klaus Dosch, Leiter der Faktor X-Agentur, die beim klimaschonenden Bauen berät. Und er ergänzt: "Häuser im Seenviertel sparen mindestens die Hälfte an CO2 im Vergleich zum herkömmlichen Neubau." Ziel des Faktor X-Bauens ist demnach, die Ressourceneffizienz eines Gebäudes um den Faktor X zu erhöhen. Zum Beispiel um das Doppelte (Faktor 2) oder um das Vierfache (Faktor 4). "Schon mit dem Mindeststandard, dem Faktor 2 Bau, können enorme Werte erreicht werden. Wenn im Kreis Düren jedes Neubauvorhaben im Bereich des Wohnungsbaus mit Faktor X angegangen würde, würden wir zwischen 50.000 und 75.000 Tonnen CO2 einsparen", so Dosch weiter. "Das Potenzial, auf diesem Wege etwas fürs Klima zu tun, ist sehr groß."
Die Möglichkeiten und Voraussetzungen, die im Seenviertel geschaffen wurden, könnten auf den gesamten Kreis Düren ausgeweitet werden. Es entstehen bereits Faktor X Baugebiete in Langerwehe und weitere in Inden. "Die Chance, die sich damit dem Kreis Düren bietet, ist enorm", sagt Dosch.
Davon durften sich auch die örtlichen Kreistagsabgeordneten Klaus Schavier und Josef-Johann Schmitz sowie Michael Linzenich und Karin Krings von der Gemeinde Inden überzeugen. Sie begleiteten den Landrat auf der Sommertour und unternahmen noch einen Abstecher zu den Nachbarn des Musterhauses. Familie Eggers hat es sich dort schön gemacht. "Ein Musterbeispiel für den Klimaschutz", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. Denn Familie Eggers hat nicht nur klima- und ressourcenschonend gebaut, sondern auch einen Garten angelegt, wie er im Buche steht: Insektenfreundlich und ausgestattet mit heimischen Pflanzen. "Und das Beste ist, dass er nicht mal viel Pflege braucht. Wir haben vielleicht in den vergangenen Wochen drei Stunden daran gearbeitet", sagt Christian Eggers.
"Hier ist ein Viertel entstanden, das nachhaltig angelegt ist. Wenn wir so ressourcenschonend bauen können, dann sollten wir das tun", so Spelthahn, der auch zur vierten Sommertour klimafreundlich mit dem Wasserstoffauto angereist ist. Der Besuch des Seenviertels hat wieder einmal gezeigt, dass man so im Kreis Düren mit Energie in die Zukunft blicken kann.