Falsche Versprechen und Zwangsprostitution
Die meisten Betroffenen stammen aus Ländern, in denen ein starkes soziales Ungleichgewicht und große Armut herrschen. Mit falschen Versprechen werden sie nach Westeuropa gelockt. Sie verlassen ihr Land aus Verzweiflung und in der Hoffnung, ihrer Notlage entfliehen zu können. Die Mehrzahl der meist jungen Frauen landet in der Zwangsprostitution. Zwangsprostitution bedeutet Vergewaltigung. Sie werden eingesperrt, bedroht, misshandelt und ausgebeutet. Nur jede 100. wird aus den Zwängen des Menschenhandels befreit.
Seit Beginn der Legislaturperiode hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen dem Schutz von Mädchen und Frauen vor Gewalt höchste Priorität eingeräumt. Die Beratungsangebote wurden ausgebaut und die finanzielle Förderung kontinuierlich erhöht, um für Betroffene die bestmögliche Unterstützung gewährleisten zu können. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert dazu landesweit acht Fachberatungsstellen gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Zu der Gesamtstrategie des Landes gehört auch die konsequente Bekämpfung von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Zwangsprostitution. Beide Kriminalitätsformen sind in der breiten Öffentlichkeit hinsichtlich ihrer Ursachen, Ausmaße und Auswirkungen nach wie vor wenig bekannt; Opfer haben häufig keine Kenntnis von den ihnen zur Verfügung stehenden Hilfestrukturen. Vor diesem Hintergrund hat sich das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen zum Ziel gesetzt, die Sensibilität in der Bevölkerung diesbezüglich zu erhöhen. Gleichzeitig sollen potentielle und tatsächliche Opfer effektiver auf die bestehende Beratungs- und Unterstützungsinfrastruktur aufmerksam gemacht werden.
Die Kampagne "EXIT.NRW - Nordrhein-Westfalen gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution" soll dabei helfen. Alle weiteren Infos gibt es auf: www.exit.nrw (Öffnet in einem neuen Tab).