Prioritätenliste erarbeitet
Um die genaue Abfolge festzulegen, hat das Gesundheitsamt des Kreises Düren eine Prioritätenliste erarbeitet, die sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission in Berlin und den Vorgaben des Landes NRW orientiert. Ein wesentliches Kriterium ist die Größe der Einrichtung gemessen an der Zahl der Bewohner. Der Grund: Je mehr Menschen in einer Gemeinschaftsunterkunft leben, desto größer ist die Gefahr, dass das Virus z. B. durch Besucher ins Heim gelangt. Bei Ausbrüchen in großen Einrichtungen ist die Zahl der bedrohten Menschen umso höher, je mehr Menschen in einem Heim leben. Ein besonderes Augenmerk wird auf Einrichtungen mit ausschließlich dementen Bewohnern gelegt. "Das sind objektive und nachvollziehbare Kriterien", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.
Bis Ende des Jahres können im Kreis Düren rund 2000 Menschen geimpft werden. Mehr Impfdosen stehen zunächst nicht nur Verfügung. In den 48 vollstationären Senioren- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Düren leben cirka 3300 Bewohner. Dazu kommen rund 2600 Beschäftigte. Die Impfungen selbst werden von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Kreis Düren geplant und über mobile Teams vorgenommen.
Wann die ersten Impfungen im Impfzentrum des Kreises Düren im ehemaligen Gebäude "Am Ellernbusch" in Düren stattfinden können, steht derzeit noch nicht fest. Dies hängt davon ab, wie schnell größere Mengen an Impfstoff zur Verfügung stehen. "Wir sind bereit und können sofort loslegen", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn nochmals. Im Impfzentrum können rund 1000 Menschen am Tag geimpft werden. Die Kapazitäten sind je nach Lage auf 2000 erweiterbar.
Gelegenheit wahrnehmen und impfen lassen
Da zunächst in den Pflegeheimen geimpft wird, wird gebeten, nicht jetzt schon unter der Rufnummer 116 117 nach Terminen für eine Impfung zu fragen. Zweite Priorität hat das Personal der Rettungsdienste und bestimmtes medizinisches Personal in Krankenhäusern. Nachfolgend ist das Personal ambulanter Pflegedienste vorgesehen sowie mit sehr hoher Priorität Menschen, die älter sind als 80 Jahre. "Wir haben uns mit unserer Priorisierung an die rechtlichen Vorgaben des Landes und die Vorlage der Ständigen Impfkommission gehalten", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Dr. Norbert Schnitzler, der Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, ergänzte: "Menschen, die in vollstationären Senioren- und Pflegeeinrichtungen leben, zählen zum überwiegenden Teil zu den Risikopatienten für schwere Covid-19-Erkrankungen mit einer grundsätzlich hohen Sterblichkeit. Deshalb sind sie besonders schutzbedürftig." Landrat und Gesundheitsamtsleiter wünschen sich, dass viele Menschen die Gelegenheit wahrnehmen, sich impfen zu lassen. Dies sei eine enorm große Chance, das Coronavirus entscheidend einzudämmen und damit in absehbarer Zeit wieder zu einem Stück Normalität im Alltag zurückzukehren.