Zunächst Risikopatienten
"Wir könnten ab morgen mit den Impfungen für die Menschen im Kreis Düren beginnen, wenn ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde", sagte der Landrat.
Dies ist aber nicht der Fall, da in Deutschland bislang noch kein Impfstoff zugelassen ist. "Wir hoffen alle, dass die Genehmigung so schnell wie möglich erteilt wird", sagte Wolfgang Spelthahn.
Das Land hatte die Vorgabe gemacht, dass die Impfzentren in NRW bis zum 15. Dezember startbereit sein müssen. "Uns ist es gelungen, in kurzer Zeit alles fertigzustellen", betonte der Landrat und sprach von einer "rekordverdächtigen Zeit". Für den Start stehen vier Impfstraßen, also unterschiedliche Bereiche für Impfungen, zur Verfügung. Pro Tag können rund 1000 Menschen geimpft werden. Die Kapazitäten sind ausbaufähig – auf neun Impfstraßen und mehr als 2000 Bürger, die sich dann täglich impfen lassen können.
Im Impfzentrum werden zu Beginn gut zehn Fachkräfte arbeiten. Darunter fallen Ärzte und medizinisches Fachpersonal sowie Organisationskräfte des Malteser Hilfsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes.
Wenn der Impfstoff zur Verfügung steht, werden nach jetzigem Stand zunächst die Risikopatienten, also Menschen in Pflege- und Senioreneirichtungen, geimpft (Bewohner und Personal). Im Kreis Düren sind dies zusammen knapp 7000 Menschen. Wie der Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, Dr. Norbert Schnitzler, sagte, geht der Kreis zunächst davon aus, etwa 15 000 Impfdosen zu erhalten. Da die Impfung in einem Abstand von drei Wochen zwei Mal erfolgen muss, könnten 7500 Bürger geimpft werden. Nach den Senioren- und Pflegeeinrichtungen könnte das Personal in Krankenhäusern geimpft werden. Die Entscheidung, mit welcher Priorität geimpft wird, steht noch aus.
Im Kreis Düren werden parallel fünf mobile Teams unterwegs sein, um Menschen zu impfen, die das frühere Telekom-Gebäude nicht selbstständig aufsuchen können. Sie werden zum Start vor allem die 46 Pflege- und Seniorenheime im Kreisgebiet aufsuchen.
Personal wird von der KV gestellt
Das medizinische Personal wird im Impfzentrum des Kreises Düren von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Kreis Düren gestellt. Dr. Gerd-Rüdiger Wasmuth, der medizinische Leiter des Impfzentrums (KV), sprach von einer "guten Zusammenarbeit" aller Akteure. Dieser Einschätzung schlossen sich Rolf Corda (Malteser) und Daniel Braun (DRK) an.
Ralf Butz, Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz beim Kreis Düren, war unter anderem für die Standortsuche, die Koordination und den Aufbau des Zentrums verantwortlich. Neben dem Telekom-Gebäude waren auch die Arena Kreis Düren und der Annakirmesplatz im Gespräch. Letztlich gaben die gute Lage und die baulichen Voraussetzungen des Ausschlag. Wie Landrat Wolfgang Spelthahn sagte, werde das Gebäude bewacht, um einen reibungsvollen Ablauf der Impfungen sicherzustellen.
Wenn genau feststeht, mit welcher Priorität die Menschen geimpft werden, erfolgt eine Terminvergabe über die Rufnummer 116 117. Bürger, die sich impfen lassen möchten, können sich dann dort melden. Neben dem Impfzentrum soll zu einem späteren Zeitpunkt auch in Hausarztpraxen geimpft werden. "Sobald wir wissen, in welcher Reihenfolge die Menschen geimpft werden sollen, werden wir umfänglich informieren", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn.