Umfassende Klimastrategie
Diese Initiativen sind Teil einer umfassenden Strategie, um die Energiewende voranzutreiben und den CO2-Ausstoß des gesamten Kreisgebietes zu reduzieren. Das Ziel: Klimaneutralität im Jahr 2035. "Klimaschutz ist vielfältig, spannend und macht gemeinsam umso mehr Spaß. Dank der hohen Nachfrage und den zahlreichen Eigenbemühungen von Seiten der Bevölkerung legen wir das Klimaschutzprogramm seit 2019 jährlich neu auf und kommen unserem gemeinschaftlichen Ziel der Klimaneutralität immer näher. So konnten insgesamt 141 Millionen Euro in energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energien investiert werden. Das ist ein großartiger Erfolg”, betont Landrat Wolfgang Spelthahn.
Es werden Neuinstallationen wie Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), Balkon-PV-Anlagen, Solarthermie-Anlagen, Fenster sowie Außentüren, Heckenpflanzen und Dachbegrünungen gefördert. Zudem können Öl-, Gas- und Gasbrennwertheizungen gegen Wärmepumpen oder andere erneuerbare Energieträger ausgetauscht werden. Die Beantragung der Fördermittel erfolgt online über die Website des Kreises Düren unter www.kreis-dueren.de/klimaschutzprogramm (Öffnet in einem neuen Tab). Das Online-Verfahren ist bewusst einfach und benutzerfreundlich gestaltet, um eine breite Teilnahme zu ermöglichen. Je nach Art der Förderung müssen die Bürgerinnen und Bürger spezifische Unterlagen oder bereits eingeholte Angebote von Fachfirmen einreichen. Die Förderungen werden fortgesetzt, bis die verfügbaren Mittel aufgebraucht sind.
Beim „2000x1000 – Der Weg zur Klimaneutralität”-Programm werden Förderungen unter anderem für den Austausch fossiler Heizungen vergeben. Das Programm richtet sich an Privatpersonen und Gewerbetreibende. Mit der Umstellung auf erneuerbare Energieträger kann der CO2-Ausstoß signifikant reduziert werden. Durch die steigenden Energiekosten infolge der Besteuerung bei fossilen Energieträgern lassen sich sogar durch die Modernisierung Energiekosten einsparen. In diesem Jahr werden bei dem Programm Batteriespeicher nicht berücksichtigt.
Auch die Heckenförderung ist im Kreisgebiet sehr beliebt. Seit dem Förderungsbeginn vor fünf Jahren konnten rund 3000 Meter Heckenanpflanzungen gefördert und somit den Tieren Nahrung, Deckung, Aussicht, Schutz sowie Überwinterungs- und Nistplätze geboten werden. Insekten, Vögel, Igel, Füchse, Mauswiesel und Feldmäuse freuen sich – und der Mensch erfreut sich an dem täglichen Blick ins Grüne oder dem praktischen Windschutz. Die Förderung der Dachbegrünung startete 2022 und seitdem konnten schon 60 Gründächer gefördert werden. Mit den grünen Dächern soll in bebauter Ortslage ein nachhaltiger Beitrag zur Verbesserung des „Stadtklimas” geleistet, die natürliche Artenvielfalt durch mehr Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhöht sowie das Wohn- und Arbeitsumfeld für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden. Bei Niederschlägen kann der Regenablauf verzögert oder sogar verringert werden und begrünte Dächer verbessern durch die Produktion von Sauerstoff, das Filtern von Luftschadstoffen und die Bindung von Staub tatsächlich die Luftqualität. Und wer noch kein grünes Dach hat, denkt vielleicht über Photovoltaik nach.
Photovoltaik-Anlagen beziehen Energie aus der Sonne und wandeln diese direkt in Strom um. Dieser kann vor Ort genutzt werden und reduziert gleichzeitig den externen Strombezug. Somit ist die Stromerzeugung nicht nur umweltfreundlich, sondern hat den positiven Nebeneffekt, dass man sich von Strompreisen unabhängiger macht und eben gleichzeitig Geld spart. Doch auch die „kleinen” Balkon-Photovoltaik-Anlagen lohnen sich – so können Bürgerinnen und Bürger, die über weniger Fläche verfügen, trotzdem Teil der solaren Energiewende werden. Die Anlagen speisen den Strom direkt über die Steckdose in das Hausnetz und verringern so den externen Strombezug. In den vergangenen zwei Jahren wurden fast 2500 Balkon-PV-Anlagen bewilligt.
Es gibt in diesem Jahr auch neue Aspekte bei den Klimaschutzprogrammen des Kreises Düren. So wurde beispielsweise die Mindestinvestition für die Förderung von Fenstern und Außentüren auf 2000 Euro reduziert, um auch weniger vermögenden Menschen sowie jungen Familien eine Teilnahme zu ermöglichen. Die Förderung kann zudem über mehrere Förderanträge abgedeckt werden.
Besonders im Bereich der Solardächer nimmt der Kreis Düren eine führende Rolle ein. Seit 2019 wurden etwa 50 Megawatt an Photovoltaik-Anlagenleistung installiert, was einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende darstellt. Der Energieatlas NRW dokumentiert übrigens unter www.energieatlas.nrw.de diese Fortschritte, zeigt den aktuellen Stand und die Potenziale der Energiewende in der Region. Somit ist auch festzustellen, dass der Kreis Düren im Verhältnis zur Einwohnerzahl relativ viele Solardächer umgesetzt hat. Dieser kontinuierliche Einsatz des Kreises Düren zeigt, wie regionale Initiativen und Programme, die die Bevölkerung aktiv einbinden, erfolgreich zum Klimaschutz beitragen können.