Ein Jahr im Burgenmuseum zu sehen
Das nahezu drei Meter hohe Modell gibt neben der Darstellung gotischer Architektur, auch einen Einblick in die gläserne Kunst des monumentalen Gebäudes. Filigran nachgebaut und fast farbecht dargestellt, sind das „Anbetungsfenster“, eines der sogenannten „Bayernfenster“, benannt nach dem Bayerischen König Ludwig I., er galt als Förderer der Künste und stiftete die monumentalen Fenster sowie auf der linken Seite des Modells, das „Petrus-Wurzel-Jesse“ Fenster.
Der dargestellte Querschnitt des Dom zu Köln, entstammt der Idee von Dr. Johannes Führer. Als im Jahr 2018 das 10-jährige Bestehen der Römerthermen in Zülpich gefeiert und in diesem Zusammenhang ein beachtliches Legomodell der Römerthermen präsentiert wurde, wuchs in ihm die Idee, auch ein Legomodell zum Kölner Dom zu entwickeln. Johannes Führer war bis 2024 Lehrer für Geschichte und Religion am Franken - Gymnasium Zülpich. Als Historiker war es ihm wichtig, das historische Gebäude so genau wie möglich nachzubauen. Bis dahin gab es noch keinen Versuch, gotische Bauelemente wie Strebebögen oder Maßwerk aus Legosteinen zu bauen.
Das gesamte Modell besteht aus originalen Legobausteinen und stellt mit sehr viel Liebe zum Detail einen Querschnitt durch das Langhaus des Kölners Doms im Maßstab 1:25 dar. Es besteht aus rund 120.000 Legosteinen.
2019 gründete Dr. Führer am Franken - Gymnasium Zülpich die Legobau-AG. Die schwierigsten Teile wie die Säulen und die Maßwerkfenster baute Herr Führer selbst, alles andere gemeinsam mit den an der AG teilnehmenden Schülern*innen.
Das Modell wurde zwischen 2019 und 2024 gebaut, 2020 und 2021 musste der Bau wegen Coronamaßnahmen einige Monate lang unterbrochen werden. Durchschnittlich 10 Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 8 trafen sich wöchentlich für jeweils zwei Wochenstunden.
Nun soll das riesige Modell für mindestens ein Jahr im Burgenmuseum Nideggen ein neues Zuhause finden. Große Dokumentationstafeln informieren anhand von historischen Zeichnungen, Abbildungen und Texten über die Baugeschichte des Kölner Doms bis heute. Auch wird über die Bedeutung und das Wirken von Erzbischof Konrad von Hochstaden informiert, welcher zudem 1242 neun Monate als Gefangener im Verlies der Burg Nideggen verbracht hat.
Am 15. August 1248 legte er den Grundstein zum gotischen Dom. Die ausgestellte Expertise dokumentiert die damaligen Zusammenhänge. Das ausgestellte große Legomodell ist nicht zufällig nahe der Schautafeln zu den Kölner Erzbischöfen Konrad von Hochstaden und Engelbert von Falkenburg aufgebaut worden. Die historischen Gegebenheiten zwischen Kur-Köln und der Burg Nideggen und ihrer Grafen und Herzöge sollen auch in diesem Zusammenhang aufgezeigt werden.
„Die einzigartige Präsentation dieses Modells gibt nicht nur einen Einblick in die historische und baugeschichtliche Bedeutung des Dom zu Köln, sondern lässt auch noch einmal einen Blick auf die historische Bedeutung der Burg Nideggen zu, welche im Eigentum des Kreises Düren ist und Wahrzeichen der Stadt Nideggen sowie der gesamten Region ist. Wir freuen uns sehr, dass Herr Dr. Führer sowie Oberstudiendirektor Joachim Beilharz dem Burgenmuseum dieses außerordentliche Modellprojekt zur Verfügung stellen. Baugeschichte wird durch ein solches Projekt lebendig und greifbar. Dies hat auch das Engagement der Schüler und Schülerinnen des Franken – Gymnasiums gezeigt“, so Luzia Schlösser, Leiterin des Burgenmuseums Nideggen.
Alle Interessierten sind zur Eröffnung des Modells am Samstag, 26. Oktober um 17 Uhr herzlich eingeladen.
Darüber hinaus ist die Besichtigung des einzigartigen Modells von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr möglich. Letzter Einlass ist 16.30 Uhr.
Es gelten die regulären Eintrittspreise (Erw. 4 €, Kinder ab 6 J. 2 €, Erm. 3 €, Fam. 7 €)