Integration als Querschnittsaufgabe
Das Kommunale Integrationszentrum (KI) ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit Migrationsgeschichte. Das Ziel ist klar: Chancengleichheit fördern. Das gelingt mit verschiedenen Programmen, Bildungsangeboten, Treffen und Projekten. Ein großer Bereich, um den sich das KI kümmert, ist der Bereich der Schule und Bildung, der andere Bereich kann unter dem Begriff „Integration als Querschnittsaufgabe” zusammengefasst werden. „Der Schlüssel, um in der Schule gut mitzukommen, am Unterricht und auch im Klassenverbund beteiligt zu sein, sind ausreichende Sprachkenntnisse”, sagt Claudia Berschbach, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. „Daher arbeiten wir eng mit der Schulaufsicht und dem Amt für Schule und Bildung zusammen und haben verschiedene Projekte, die das Lernen und die Sprachkenntnisse fördern sollen.” So beraten unter anderem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Schulen, wie sprachliche Förderung und Unterricht vereinbart werden können und welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt.
Auch das „SmiLe-Projekt” (SmiLe steht für Sprachbildung mit individuellem Lernerfolg) setzt hier an. Ehrenamtliche begleiten neuzugewanderte Kinder und Jugendliche und helfen ihnen anhand von Büchern und Spielen, die deutsche Sprache spielerisch zu lernen. Auch das Mentoring-Programm unterstützt in dieser Hinsicht Azubis; einen ausführlichen Bericht finden Sie auf Seite 3. Zudem wird das Netzwerk für „Schule ohne Rassismus –Schule mit Courage” vom KI betreut und koordiniert. Hierbei handelt es sich um eine Selbstverpflichtung der Einrichtungen. Mit der Aufnahme verpflichten sich die Schule sowie alle Schülerinnen und Schüler, sich aktiv gegen Diskriminierung und insbesondere Rassismus einzusetzen. Deutlich wird dies mit einem Logo-Schild, das der Schule vom Kommunalen Integrationszentrum überreicht wird. „Wir haben ein sehr vielfältiges Team, rund 15 Menschen, die sich um die verschiedenen Projekte kümmern und gerne weiterhelfen”, sagt Claudia Berschbach.
Gefördert werden die Projekte durch das Land Nordrhein-Westfalen, das Schwerpunkte festlegt. Durch das Integration- und Teilhabegesetz ist es vorgeschrieben, dass Kommunen ein Integrationszentrum haben. Der Kreis Düren hat bereits vor dieser Verpflichtung einige Projekte initiiert, um die Menschen mit Migrationsgeschichte in die Kreis Dürener Gesellschaft zu integrieren. Beispielsweise mit dem sogenannten „Dolmetscherdienst”.
Seit 2013 helfen Ehrenamtliche denjenigen, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, bei bestimmten Terminen, beispielsweise in der Verwaltung oder bei gemeinnützigen Institutionen. Somit soll ein Beitrag zur interkulturellen Öffnung von Verwaltung und sozialen Diensten geleistet werden, um die Teilhabe von Migrantinnen und Migranten an der Gesellschaft zu verbessern
Denn nur wer gut informiert ist, kann seine Rechte wahren und sich an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen. Institutionen können so eine Dolmetscherleistung beim KI beantragen. „Wir suchen immer Ehrenamtliche, die Lust am Übersetzen haben. Derzeit können wir vor allem auch Unterstützung in den Sprachen Französisch, Italienisch, Spanisch und Türkisch gut gebrauchen”, sagt Claudia Berschbach. Das Ehrenamt spiele eine besonders wichtige Rolle bei der Integration, ist sich die KI-Leiterin sicher. Auch der Austausch mit der Kontakt- und Anlaufstelle „Dein Ehrenamt. MITWIRKUNG.” ist sehr eng, damit Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte leicht in Kontakt kommen.
Das Kommunale Integrationszentrum entwickelt und bietet Seminare und Workshops für Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, Dienste und Einrichtungen im Bereich des Bildungs-, Sozial- und Kulturwesens an, die für das Thema Migration und Diversität sensibilisieren sollen. Vorträge, Übungen, Perspektivwechsel und Diskussionen sollen helfen, Vielfalt zu erkennen und wertzuschätzen. Hierbei ist die Reflexion eigener Vorurteile, Stereotype, Haltung und Wertvorstellungen eine wichtige Grundlage. Die Willkommensberatung, auch Kommunales Integrationsmanagement genannt, soll allen Neuzugewanderten unabhängig von Aufenthaltstitel oder Einreisegrund die Integration und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Kreis Düren niedrigschwellig, schnell und umfassend ermöglichen.
Zwölf Beraterinnen und Berater in den Kommunen des Kreises Düren informieren über Anlaufstellen, Hilfsangebote und Ansprechpersonen. Es gibt noch weitere Projekte, die im Kommunalen Integrationszentrum angesiedelt sind und wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen weiterhelfen können. Alle Infos zum KI gibt es unter www.kreis-dueren.de/ki

