Am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen
Es gibt viele Familien, die sich nicht einfach so alles leisten können. Die finanzielle Situation lässt es oftmals nicht zu, dass Kinder beispielsweise einen Sportverein besuchen, am gemeinsamen Mittagessen in Schule, Kindertagesstätte oder Kindertagespflegestelle teilnehmen oder bei Schulausflügen dabei sind. So geht es auch Heike Kuck (30). Sie ist alleinerziehend und auch wenn sie ihrem Sohn Elias vieles ermöglicht, alles ist eben nicht drin. Daraus macht sie kein Geheimnis. „Wir sind Menschen, die aktuell nicht so viel Geld haben. Aber ich schäme mich nicht dafür, denn ich kann und werde an dieser Situation auch etwas ändern”, sagt sie. Ihr Sohn ist elf Jahre alt und Schüler der Bürgewaldschule in Düren. Die Schule macht viele Ausflüge, an denen natürlich alle Kinder teilnehmen sollen. Doch diese Ausflüge kosten Geld. Und für rund die Hälfte der Eltern ist dieses Geld nicht aufzubringen. Wenn dies so ist, gibt es allerdings viele Hilfsangebote, damit die Kinder am sozialen und kulturellen Leben – wie alle anderen – teilhaben können.
Vollmacht in der Schule
Hier setzt das Bildungs- und Teilhabepaket an, ein bundesweites Förderpaket zur finanziellen Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien. Dadurch soll es allen Kindern ermöglicht werden, mitzumachen, gemeinsam mit Gleichaltrigen nach der Schule Fußball zu spielen, zu musizieren, in der Schulkantine mit zu essen und ganz gezielt Unterstützung durch Lernförderung zu bekommen, um die Lernziele, aber auch ein höheres Lernniveau zu erreichen. Während Heike Kuck den Beitrag für den Spielmannsverein selbst aufbringt, nutzt sie die Unterstützung des Teilhabepakets zum einen für die schulischen Aktivitäten und zum anderen für die Mitgliedschaft ihres Sohnes im Fußballverein. Insbesondere in der Bürgewaldschule ist das außerordentlich gut organisiert. „Wir bieten den Eltern an, uns eine Vollmacht auszustellen. Die Schule stellt dann die Anträge für alles, was die Schule betrifft”, sagt Vanessa Buntenbroich, Schulsozialarbeiterin. Sie wickelt die Anträge gemeinsam mit dem Sekretariat ab und das für rund 70 Schülerinnen und Schüler. „Für uns ist das eine große Hilfe, da wir sonst schon mal Fristen vergessen oder die Anträge einfach zu kompliziert sind”, sagt Heike Kuck. Und Schulleiterin Hanna Mühlenhoff ist ehrlich: „Gäbe es das Paket nicht, würden bei uns vermutlich keine Ausflüge stattfinden.”
Im Kreis Düren wurden im Jahr 2023 insgesamt rund 4,3 Millionen Euro für das Bildungs- und Teilhabepaket ausgegeben und damit viele Familien im gesamten Kreisgebiet unterstützt. „Jeder Cent ist gut investiert. Es ist für uns als job-com eine gute Möglichkeit, präventiv zu handeln und die Kinder zu unterstützen – beispielsweise bei der Lernförderung”, sagt Karl-Josef Cranen, Leiter der job-com des Kreises Düren. Neben Ausflügen und Schulfahrten wird den Eltern auch beim Schulbedarf, der ergänzenden Lernförderung, der Schulbeförderung und der Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben unter die Arme gegriffen. Anspruchsberechtigt sind Familien, die Bürgergeld von der job-com des Kreises Düren oder eine sonstige Fürsorgeleistung von einer kreisangehörigen Gemeinde beziehen.
Wer sich informieren möchte, kann sich an die job-com des Kreises Düren wenden unter 02421/221560000 oder an das Sozialamt seiner Wohnortgemeinde wenden.