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Kreis Düren

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Unterstützung aus dem Kreis

Wie 400 Einsatzkräfte aus dem Kreisgebiet die Sicherheit bei der EM gewährleisten

Fußball verbindet

In diesem Jahr findet die Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland statt und auch auf nordrhein-westfälischem Rasen wird angepfiffen: es gibt Spiele in Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln. Während sich die Fußball-Fans auf Public Viewing oder über die ergatterten Tickets für die Stadien freuen, findet hinter den Kulissen sehr viel Planung statt und das nicht nur bei der Polizei. Denn dort, wo viele Menschen zusammenkommen, ist höchste Sicherheit geboten – vor allem bei so großen Sportereignissen wie der EM. 


Die einzelnen Städte, die Spiele ausrichten, arbeiten seit Monaten an Sicherheitskonzepten, doch die eigenen Kapazitäten und Ressourcen sind begrenzt. Daher greift ein landesweites Konzept, bei dem alle Kreise und kreisfreien Städte unterstützen – auch die untere staatliche Katastrophenschutzbehörde des Kreises Düren ist in enger Kooperation mit dem Rettungsdienst des Kreises Düren (RDKD) involviert, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Es werden Einsätze vorgeplant, Personal strukturiert, Bereitschaften festgelegt, Übungen durchgeführt und Technik geprüft. Die Konzepte sind primär für Katastrophenfälle geschrieben worden, können aber als Vorsorgemaßnahme bei Großveranstaltungen angewendet werden. Insgesamt wurden für elf Termine Reserve-Einheiten aus dem Kreisgebiet angefordert. Von der Bezirksregierung Köln werden Einheiten aus ganz NRW in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die im Ernstfall die Einsatzkräfte in der jeweiligen Stadt verstärken. Das heißt, dass auch die 400 Einsatzkräfte aus dem Kreis Düren bereitstehen – und das größtenteils ehrenamtlich. 

Zeit ist im Notfall ein enormer Faktor

Die Einsatzkräfte stammen vom Deutschen Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Technischen Hilfswerk, Rettungsdienst des Kreises Düren, der Johanniter Unfallhilfe sowie den Feuerwehren der kreisangehörigen Kommunen. Seitenlange Tabellen zeigen an, wer wann wohin fährt, wer für was zuständig ist oder in welcher Priorität die Einheiten agieren. An den einzelnen Spieltagen stehen hunderte Kräfte entweder vor Ort, mit einer gewissen Vorlaufzeit oder zu Hause in einer Rufbereitschaft für den Notfall bereit. Die strategische Platzierung von Rettungskräften und Ausrüstung rund um die Veranstaltungsorte garantiert, dass medizinische oder technische Hilfe innerhalb weniger Minuten zur Verfügung steht. „Im schlimmsten Fall ist Zeit ein enormer Faktor. Wir müssen stets auf Gefahrensituationen reagieren können und sind in der gesamten Planung nur ein kleines Mosaikteil. Die EM ist mit enormen Herausforderungen für die Einsatzkräfte sowie Belastungen für deren Arbeitgeber verbunden, denn 90 Prozent der Kräfte im Katastrophenschutz tun dies ehrenamtlich und müssen vom Arbeitgeber freigestellt werden“, erklärt Malte Pütz von der Stabsstelle Zivil- und Katastrophenschutz im Amt für Bevölkerungsschutz des Kreises Düren. Doch es wird ein Lohnausgleich gezahlt und mit der selbstlosen Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen wird ein unverzichtbarer Beitrag zur reibungslosen Durchführung der Fußballspiele geleistet. Das wird bei all der Euphorie auf dem Platz und am Spielfeldrand häufig vergessen. 

Fußball verbindet – doch alle Fans sollen auch sicher und gesund nach Hause kommen. „Für die Ehrenamtlichen ist das kein Hobby, die machen das aus einer inneren Überzeugung heraus und helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten“, betont Malte Pütz. Die Fußballspiele werden von den bereitstehenden Einsatzkräften gemeinsam angeschaut – doch mit einer gewissen Anspannung, die die Alarmbereitschaft mit sich bringt. „Wir hoffen, dass keine großen Notfalleinsätze aufkommen. Im Zweifel ist es gut, wenn wir nicht gebraucht werden“, sagt Malte Pütz. Außerdem stellt er klar, dass auch den Familien der ehrenamtlichen Einsatzkräfte besonderer Dank gebührt. Denn ohne die Unterstützung und das Verständnis wäre dieses riesige landesweite Sicherheitskonzept nicht zu stemmen. An den Tagen, an denen sich also Fußball-Fans zum Anfeuern und Mitfiebern Urlaub nehmen, sorgen andere für Sicherheit und medizinische Notfallversorgung – dabei handelt es sich eben auch um eine Art von Förderung des sportlichen Geistes von Deutschland. 

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