Einmal einen Stern für die Küche, immer ein Stern für die Küche? Ganz so leicht ist es nicht, denn wer mit dem Michelin-Stern für exzellente Küche ausgezeichnet wird und ihn behalten möchte, der muss weiterhin auf hohem Niveau kochen. Und das machen Tobias Schlimbach und Herbert Brockel im wahrsten Sinne „ausgezeichnet” in ihrem Restaurant auf der Burg Nideggen. „Wer einmal den Stern hat, der wird immer weiter geprüft. Man kann sich nicht abmelden, sondern den Stern nur verlieren – was wir nicht vorhaben”, sagt Herbert Brockel.
Zwei Gesichter sind es, die hinter dem Restaurantkonzept „Brockel Schlimbach“ stecken – in Wirklichkeit beruht der Erfolg, wie sie sagen, aber auf vielen Gesichtern – die in der Küche, im Service, die der Lieferanten, Putzkräfte und alle, die dafür sorgen, dass auf der Burg Nideggen gut diniert werden kann.
Die Chefs Herbert Brockel und Tobias Schlimbach lernten sich vor fast zehn Jahren auf einer Küchenparty kennen – 2018 wurden die ersten Teller mit Essen auf der Burg serviert, 2019 hing der erste Stern.
Hinter ihrem Erfolg steht ein nachhaltiges Konzept: Regionale und qualitativ hochwertige Produkte, Liebe zum Detail, eine gute Atmosphäre in und außerhalb der Küche. „Für unsere Gäste wollen wir nicht nur ein Restaurant sein, sondern eine Heimat – ein Ort, an den man immer wieder gerne zurückkehrt und bleibt. Es sind die Begegnungen, die unsere Arbeit hier so wertvoll und wunderbar machen”, betont Herbert Brockel. Eine Küche kocht für zwei Restaurants, das Gourmetessen als festes Menü (vier, fünf oder sechs Gänge) wird in „Brockel Schlimbach” serviert, im „Kaiserblick” wird ebenfalls (aber ohne Stern) regionale, hochwertige und leckere Küche geboten. „Der Stern ist für viele ein Qualitätssiegel und auch Touristen zieht es deswegen zu uns. Aber egal, in welchem Restaurant sie bei uns essen, wir möchten, dass alle einen schönen Abend haben und glücklich nach Hause gehen”, sagt Tobias Schlimbach. Seit ein paar Jahren ergänzt im Sommer der Bayerische Biergarten im Burghof das Angebot. „Das gastronomische Angebot ist sonst sehr regional geprägt. Aber Bayern ist einfach das Mutterland der Biergärten mit ganz besonderem Flair. Und genau diese Stimmung wollen wir auch hier bei uns haben”, betonen sie. Wenn sich im September die Burg Nideggen wieder in das Festival „Bühne unter Sternen” verwandelt, sorgen die Spitzenköche und ihr Team nicht nur für die kulinarische Betreuung der VIP-Gäste und der Künstlerinnen und Künstler, sondern bieten auch den Besucherinnen und Besuchern an den Imbiss-Ständen eine breite Auswahl von Getränken und Speisen. Elf Festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch ihre Ehefrauen, arbeiten bei dem Familienbetrieb „Brockel Schlimbach”.
Kulinarisches Aushängeschild
Vier Tage in der Woche ist geöffnet. Sie arbeiten dann, wenn andere frei haben. Heißt aber auch: Ein Drei-Tage-Wochenende. „Es ist doch auch schön, dann frei zu haben, wenn alle arbeiten müssen”, sagt Tobias Schlimbach lachend. Die beiden und ihr Team gehören mittlerweile zum festen Inventar der Burg Nideggen, die im Besitz des Kreises Düren ist. „Die Gastronomie ist ein wichtiger Anziehungspunkt für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Touristen. Wir freuen uns, dass wir so ein kulinarisches Aushängeschild bei uns beheimaten dürfen”, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. „So eine Burg hat nicht jeder. Essen mit diesem Ausblick und dem Ambiente ist schon etwas Besonderes”, sagt Herbert Brockel.