Vom Spieler zum Trainer
Der Chilene Guille Hormozable hat 1999 das prestigeträchtige U14-Tennisturnier gewonnen. Dieses Jahr kehrt er erstmals als Trainer der südamerikanischen Spielerinnen und Spieler zum Junior Cup zurück. Nicht wenige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind heute auf den großen Turnieren zu sehen – wie aktuell Alexander Zverev bei den Olympischen Spielen in Paris.
Doch die Plakette von Guille Hormozable zeigte auf der Bestenliste das falsche Heimatland, statt Chile war dort Argentinien aufgeführt. "Er kam zu mir und hat gesagt, dass dort das falsche Land steht und ich habe nur fragt, woher er das weiß, da ich ihn nicht erkannt habe. Er sagte lachend 'weil ich das bin'", sagt Guido Schneider, seit drei Jahren Turnierleiter des international wichtigen Turniers. Schnell wurde das Schild ausgetauscht.
Es war, trotz des Länderfehlers, ein freudiges Wiedersehen der beiden, denn schon 1999 war Guido Schneider Teil der Turnierleitung und hat damals Guille Hormozable zum Sieg gratuliert.
"Es ist schön, wenn wir und nach Jahren wiedersehen. Auch bei anderen Spielern, wie beispielsweise Alexander Zverev, ist es schon cool, Teil der Entwicklung gewesen zu sein", erzählt Guido Schneider, der auch außerhalb des Turniers in Kontakt mit dem ein oder anderen Trainer steht.
"Das Turnier hier in Düren ist sehr wichtig. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Spielern, aber natürlich auch mit der Organisation", sagt Guille Hormozable. Der heute 39-Jährige hat früher selbst mit Größen wie Rafael Nadal gespielt, dessen Matches aus Paris wie viele andere auch in Düren auf einem großen Fernseher übertragen werden. "Wer weiß, vielleicht wird eine oder einer der vielen Jugendlichen, die heute hier sind, in ein paar Jahren selbst bei den Olympischen Spielen antreten", sagt er.
Der Kreis Düren ist zum 10. Mal Gastgeber des bedeutendsten Sandplatz-Turniers in Europa. „Wir sind stolz, dass ein solches Sportevent im Kreis Düren ausgetragen werden kann und die Tennisfamilie sich hier immer wieder trifft“, sagt Schirmherr Wolfgang Spelthahn.
Die Spiele der zukünftigen Weltklassespielerinnen und -spieler können noch bis Samstag, 3. August, live bei freiem Eintritt erlebt werden. Gespielt wird hauptsächlich bei Rot-Weiß Düren (An der Kuhbrücke 18) sowie auf den benachbarten Anlagen des Dürener TV und Post-Ford Düren. Spielplan Ergebnisse der einzelnen Begegnungen werden auf der Internetseite www.kdjtc.net (Öffnet in einem neuen Tab) laufend aktualisiert.
Aktuelle Infos zum 2. Spieltag (Dienstag 30.7.)
Die enorme Hitze der vergangenen Tage war bislang für die rund 60 verbliebenen Teilnehmer bei den „Internationalen Deutschen Meisterschaften U14“ der größte Gegner. Bei Temperaturen von über 30 Grad war jeder Sieg harte Arbeit. „Das Wohl der Jugendlichen steht bei uns an oberster Stelle. Klar ist aber auch, dass jedes Match eine wahnsinnige Belastung bedeutet“, gesteht Turnierdirektor Guido Schneider. Messen können er und seine Helfer dies auch am Wasserverbrauch. Allein auf den Courts wurden über 400 Liter Mineralwasser an die jungen Spielerinnen und Spieler verteilt. Deutlich mehr als in normalen Jahren. Auch der Verbrauch bei den kostenlos zur Verfügung gestellten „Bio Fruits“ sei sprunghaft in die Höhe geschnellt.
Hitzepause wie beim Fußball regelt im Tennis eine „Extreme Heat Rule“, die aber bislang nicht zur Anwendung gelangte. Sonderpausen werden sofort eingelegt, wenn der sogenannte „Taupunkt“, der sich aus der Kombination von Hitze und Luftfeuchtigkeit zusammensetzt, erreicht wird. Die ausgesprochen zuverlässigen Messinstrumente der Schiedsrichter haben aber noch keinen Alarm ausgelöst, der zu den Sonderpausen bei den Matches geführt hätte. Dann dürfen die Akteure auch für einige Minuten in den Schatten gehen. „Wir beobachten das genau“, erläutert Guido Schneider. Besorgniserregende Vorfälle habe es bislang nicht gegeben.
Am Donnerstag wartet auf die Teilnehmer und Besucher ein besonderes Highlight abseits der Plätze. Am späten Nachmittag stattet Andreas Mies dem Turnier einen Besuch ab. Der deutsche Doppel-Spezialist war 2004 selbst Teilnehmer des wichtigsten europäischen Sandplatzturniers für diese Altersklasse. Mittlerweile ist er Daviscup-Spieler, hat zweimal die French Open zusammen mit Kevin Krawietz gewonnen (2019 und 2020) und reist als frischgebackener Sieger der „Austrian Open“ von Kitzbühel nach Düren.
Um 17 Uhr ist auf der Anlage von Rot-Weiß Düren (An der Kuhbrücke 18) eine Autogrammstunde vorgesehen. Im Anschluss steht das „Match of the Day“ auf dem Programm. Zwei gute Gründe, um Tennis der Spitzenklasse live zu erleben.