Großes Lob
Der Himmel über der Rur war trüb und grau, dicke Regentropfen setzten die Tennisplätze im Dürener Süden unter Wasser. Dennoch kam im Clubhaus von Rot-Weiß Freude auf. Martina Klein, Vorsitzende des „Fördervereins Tennis Jüngsten Cup“, und Turnierdirektor Guido Schneider hatten das wohl bislang größte Kompliment in der langen Turniergeschichte seit 1978 bekommen. „Es ist weltweit das beste Sandplatz-Turnier“, urteilte Dima Leifman nach seinem dreitägigen Aufenthalt im Kreis Düren.
Leifman weiß, wovon er spricht. Er ist „Manager Marketing & Officiating“ von Tennis Europe und gilt auf höchster Ebene als Profi in Sachen Management von Sportevents. „Diese Aussage aus seinem Mund hat uns umgehauen“, gesteht Martina Klein, denn Leifman hat selbst große internationale Tennisveranstaltungen erfolgreich gemanagt. „Er kommt überall rum und kennt sich weltweit bestens aus“, so Klein weiter.
Begeistert ist Leifman nicht nur von der sportlichen Organisation, sondern auch von allem, was drumherum geboten wird. Der Standard im Kreis Düren suche seinesgleichen, nicht nur in Europa, sondern weltweit.
Eine Herkulesaufgabe
Das Dürener Organisationsteam musste gestern sein eigenes Managementgeschick unter Beweis stellen. Da in Düren kein einziges Match gespielt werden konnte, wurden alle Spiele der Nebenrunde in die Halle des veranstaltenden Tennisverbandes Mittelrhein nach Köln-Chorweiler verlegt. „Wir sind dem TVM dankbar, dass er so kurzfristig die Plätze in seinem Leistungszentrum zur Verfügung gestellt hat“, erklärt Martina Klein.
Samstag müssen alle Titel im Einzel und Doppel sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen vergeben sein, denn noch am selben Abend reisen die meisten Spielerinnen und Spieler zur Team-WM nach Tschechien weiter. Auf das Duo wartet also eine Herkulesaufgabe. Dazu folgender Plan für heute und morgen: Die Nebenrunde wird wieder komplett in Düren gespielt. Das Hauptfeld muss am heutigen Freitag zwei Runden absolvieren.
Das Problem sieht Guido Schneider bei den Doppel: „Im schlechtesten Fall müssen Samstag Halbfinale und Finale an einem Tag gespielt werden.“ Die Einzel haben in jedem Fall Priorität. Wenn Jungstars noch in beiden Wettbewerben stehen sollten, werde es allerdings eng.
Andreas Mies beeindruckte
Obwohl es gestern hektisch zuging, gab es dennoch prominenten Besuch. Doppel-Spezialist Andreas Mies machte wie angekündigt dem Turnier seine Aufwartung. Er entschied sich für die Halle in Chorweiler, wo gespielt wurde. Davon profitierten vor allem die jugendlichen Teilnehmer, für die sich der zweimalige French Open-Sieger viel Zeit nahm. „Es wurden nicht nur viele Selfies gemacht, er hat auch viel von seinen Erfolgen erzählt und den Jungen und Mädchen zahlreiche Tipps gegeben“, berichtet ein von Mies‘ Auftritt beeindruckter Turnierdirektor Guido Schneider.
Überraschend war dagegen der Auftritt von Dominic Thiem in Düren. Der 30jährige US Open-Sieger 2020 ist wegen seiner Freundin Lili Paul-Roncalli häufig in Köln und wollte offensichtlich die Gelegenheit nutzen, einen seiner Schützlinge zu beobachten. Der Österreicher betreibt in seinem Heimatland eine eigene Academy für Nachwuchsspieler. Da er kein Tennis zu sehen bekam und seine Spielerin noch im Wettbewerb ist, erscheint ein neuerlicher Besuch heute oder morgen nicht unmöglich.
Ein weiterer Grand Slam-Sieger wird auf jeden Fall vor Ort sein: Yevgeny Kafelnikov gewann vier Titel im Doppel sowie 1996 die French Open im Einzel und drei Jahre später die Australien Open. Sydney schien dem heute 50-Jährigen besonders zu liegen. 2000 holte er dort Olympia-Gold nach einem Fünfsatz-Sieg über Tommy Haas. Er betreut die jungen russischen Athleten, die in Düren unter neutraler Flagge starten.
Finals voraussichtlich ab 11 Uhr
Nach jetzigem Stand der Dinge, plant die Turnierleitung, die Matches am Samstag bereits um 9 Uhr aufzunehmen. Die Finalspiele werden wahrscheinlich dann bereits gegen 11 Uhr beginnen. Da das alles noch unter vielen Vorbehalten steht, wird heute Abend auf der Webseite (www.kdjtc.net) der Zeitplan für morgen deutlich hervorgehoben.