Kommunale Entwicklungspolitik im Kreis Düren

Die Agenda 2030 weist den lokalen Akteuren eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele zu.. Die Umsetzung dieser Ziele kann nicht nur auf Bundes- oder Landesebene passieren. Kommunen haben aufgrund ihrer Nähe zu den Bürger*innen und ihrer Vergabeverfahren das Potential, jetzt etwas zu verändern. 

Bei der Frage wie die großen globalen Herausforderungen gemeistert werden können, wird daher zunehmend auf die Bedeutung von Kommunen verwiesen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass jede Entwicklung auf stabilen und funktionierenden kommunalen Strukturen aufbauen muss. Dabei bezieht sich die Arbeit zum einen auf Kooperationen mit Partnerkommunen im Globalen Süden, zum anderen entwickeln aber auch deutsche Kommunen eigenständig entwicklungspolitische Initiativen im Inland vor Ort - so auch der Kreis Düren.

Kommunen stehen in der Pflicht, Gelder verantwortungsbewusst auszugeben, damit die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen gesichert ist. Als öffentlicher Dienstleister besitzen sie eine Vorbildfunktion und können durch nachhaltige und bewusste Verhaltensweisen im Alltag und bei Veranstaltungen den Bürger*innen das Thema Nachhaltigkeit näherbringen.

Beim Bundeswettbewerb "Kommune bewegt Welt" der Engagement Global gGmbH hat der Kreis Düren im Herbst 2020 in der Kategorie Bildungslandschaften den mit 20.000 Euro dotierten ersten Platz  bei den Kommunen mit über 100.000 Einwohner*innen gewonnen.

Seit dem Jahr 2019 gibt es im Kreis Düren eine Stelle für die Koordination kommunaler Entwicklungspolitik, die zunächst für vier Jahre von Engagement Global gefördert wurde. Der Kreis Düren zeigt damit, dass er die Relevanz und das Potential dieses Themas erkannt hat und sich aktiv damit befasst. Im Oktober 2021 wurde vom Kreistag das "Handlungskonzept Kommunale Entwicklungspolitik. Global denken, lokal handeln" verabschiedet, an dem sich die Kommunale Entwicklungspolitik im Kreis Düren orientiert. Im Mittelpunkt stehen die Themenfelder Partnerschaft mit dem Globalen Süden, Soziale Nachhaltigkeit und Entwicklungspolitik innerhalb der Kreisverwaltung und der Zivilgesellschaft sowie Empowerment von Menschen mit internationaler Geschichte für entwicklungspolitische Themen. 

Ein besonderer Fokus der kommunalen Entwicklungspolitik im Kreis Düren liegt hierbei im Bereich Fairtrade und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Der Kreis Düren ist seit dem Jahr 2021 BNE-Modellkommune des BNE-Kompetenzzentrums und seit dem Jahr 2023 als Fairtrade Kreis ausgezeichnet. Für das Brückenbauer*innen-Programm, in dem Multiplikator*innen Bildungseinrichtungen mit Workshops zu den Themen Nachhaltigkeit und Entwicklungspolitik besuchen, wurde der Kreis Düren im Jahr 2023 mit dem Nationalen Preis Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kategorie Bildungslandschaften ausgezeichnet. 

Das Handlungskonzept wird derzeit fortgeschrieben. Um zivilgesellschaftliche Akteure in die Fortschreibung des Handlungskonzepts mit einzubeziehen, wurde das "(D)eine Welt Netzwerk – Entwicklungspolitik gemeinsam gestalten" ins Leben gerufen. Das Netzwerk soll über die Fortschreibung des Handlungskonzepts hinaus den Austausch entwicklungspolitisch engagierter Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Kreis Düren fördern. 

Für Rückfragen und Kooperationsanfragen im Bereich Kommunaler Entwicklungspolitik steht Ihnen Linus Adler als Koordinator für Kommunale Entwicklungspolitik gerne zur Verfügung.