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Kreis Düren

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Fünf Fragen an Karl Manfred Rennertz, Kunstpreisträger des Kreises Düren

Im KreisRund-Interview verrät der diesjährige Kunstpreisträger des Kreises Düren, Karl Manfred Rennertz, spannende Einzelheiten zu seinem Werdegang.

"Ich erkenne meine Werke am Geruch"

Karl Manfred Rennertz hat am Sonntag, 21. Mai, im Töpfereimuseum Langerwehe den Kunstpreis des Kreises Düren für sein Lebenswerk erhalten.

1. Wie fühlen Sie sich nach der Verleihung des Kunstpreises, den Sie für Ihr Lebenswerk erhalten haben und was bedeutet Ihnen diese Ehrung?

Ich fühle mich lebendig. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass der Zuspruch aus allen Ländern, in denen ich gearbeitet habe, so groß ist. Der Kunstpreis ist eine Bestätigung für mein Lebenswerk, besonders da er für mich die Verbundenheit zu meinem Heimatort Langerwehe und dem Kreis Düren widerspiegelt. Das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit für mich. Langerwehe war und ist mein Ruhepol und den Kunstpreis verbinde ich auch mit meiner Familie, die immer hinter mir gestanden hat. Dafür bin ich sehr dankbar.

2. Warum faszinieren Sie sich für das Material Holz?

Zum Material Holz bin ich eher zufällig innerhalb meines Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf gekommen, als eine Allee gefällt wurde und ich die Bäume unter anderem für meine Examensarbeit nutzte. Es gibt kaum ein Holz, das ich noch nicht bearbeitet habe. Meine wichtigsten Werkzeuge sind eine Motorsäge, eine Axt und ein dicker Skizzenblock. In der Wüste Ägyptens habe ich Skulpturen aus Palmstämmen gefertigt und mitten in New York nutzte ich Balken von abgerissenen Wolkenkratzern. Ich arbeite mit und an dem Holz – dabei riecht jedes anders. Oft erkenne ich meine Skulpturen eher am Geruch als an der Faserstruktur. Das ist insgesamt ein sehr sinnlicher Vorgang. Am liebsten rieche ich den Duft des Tulpenbaums und der Robinie.

3. Welche Rolle spielt die Verbundenheit zum Kreis Düren und das Töpfereimuseum Langerwehe in Ihrem Werdegang?

Die Töpferei, in der schon mein Vater arbeitete, und der Lehm haben mich von Kindesbeinen an umgeben. Dennoch wollte ich später ganz bewusst nichts aus Keramik schaffen. Erst seit einigen Jahren habe ich mich wieder mehr mit Lehmarbeiten beschäftigt. Besonders stolz bin ich auf einen freitragenden Keramik-Altar, der in der Alten Kirche auf dem Rymelsberg, unweit vom Töpfereimuseum, zu finden ist. Ich habe mich immer gerne auf Orte eingelassen und alle Beobachtungen mit nach Hause gebracht. Meine Eltern genossen meine Erzählungen sehr. Meine drei Brüder arbeiten immer noch im Keramikbetrieb, diese schöpferische Arbeit zieht sich also durch die gesamte Familie. Und ich komme immer noch gerne in meine Heimat Langerwehe.

4. Haben Sie ein besonderes Highlight Ihrer Karriere?

Mein tollster Verkauf war an das Centre Pompidou in Paris. Die schönste Zeit hatte ich während meines Stipendiums in der Villa Massimo in Rom. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, ungestört die Pharaonengräber in Ägypten zeichnen zu dürfen. Dann hat mich die Arbeit als Professor in Detmold (von 2004 bis 2019) sehr bereichert. Viele ehemalige Studenten und Kollegen waren auch bei der Kunstpreisverleihung, das hat mich wirklich berührt. Ich konnte etwas weitergeben und tolle Dinge verwirklichen. Wir haben zum Beispiel Strukturen in einen Betonblock gegossen, die das Licht aufspalten. Wenn Licht auf den eigentlich grauen Beton fällt, erstrahlt er in Regenbogenfarben. Dieses Spektakel kann ich kaum in Worte fassen, das muss man einfach vor sich sehen, um es zu begreifen.

5. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Zunächst freue ich mich auf Sonderführungen und Workshops im Töpfereimuseum, die innerhalb meiner Ausstellung, die noch bis zum 20. August gezeigt wird, stattfinden. Bei den Workshops lernen kleine Gruppen wie man eine Skulptur herstellt. Die Anmeldung ist per E-Mail unter museumsvereintoepfereimuseumde möglich. Ich möchte auf jeden Fall weiterarbeiten, auch wieder mehr mit Keramik, denn bei dieser Arbeit muss ich mit deutlich niedrigeren Gewichten umgehen. Die 1,2 Meter große Säge wird zugegeben immer schwerer. Mit meinen 71 Jahren bin ich aber noch lange nicht fertig mit der Kunst. Ich hoffe, dass ich noch einige Ausstellungen haben werde und freue mich auf die Zukunft. 

Weitere Informationen:

Karl Manfred Rennertz ist gebürtig aus Eschweiler und wurde in der elterlichen Töpferei groß. Der künstlerische Werdegang führte ihn in die ganze Welt: er lebte und arbeitete unter anderem in der Schweiz, New York, Indien und Rom. Der 1952 geborene Bildhauer hat sich vom realistischen Holzbauer über die Jahre zum sehr abstrakt arbeitenden sowie international erfolgreichen Künstler entwickelt. Rennertz würdigt das Material Holz auf unterschiedliche Weise, indem er es individuell bearbeitet und gleichzeitig Respekt gegenüber der Natur zollt. 

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