"Start Up Innovation"
Der Kreis Düren hat im August zum zweiten Mal den Wasserstoff-Peis "Hygo", gefertigt von dem Künstler Carmelo Lopez, in drei verschiedenen Kategorien vergeben. In der Kulturmuschel im Brückenkopf Park Jülich wurden – vor rund 100 geladenen Gästen – herausragende Persönlichkeiten geehrt, die das Thema Wasserstoff vorantreiben und Sara Schiffer ist die Preisträgerin in der Kategorie "Start Up Innovation". Sie ist die Gründerin und Geschäftsführerin der Firma "hylane", der bundesweit ersten klimaneutralen Vermietung von Nutzfahrzeugen wie Lkw, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Durch ihren Einsatz wird ein risikoarmer Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität geschaffen. Denn nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer werden abgerechnet und müssen bezahlt werden. "Wir wollen das Thema Wasserstoff weiter vorantreiben und dazu brauchen wir Persönlichkeiten, die als Vorbilder und Identifikationsfiguren wirken. So entstehen immer mehr Nachahmungseffekte", betont Landrat Wolfgang Spelthahn.
Sara Schiffer hat vier Fragen im KreisRund-Interview beantwortet.
Sie erhielten den Wasserstoff-Preis des Kreises Düren in der Kategorie "Start Up Innovation", was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Sara Schiffer: Zunächst möchten wir uns für die Auszeichnung bedanken. Wir haben uns sehr darüber gefreut vom Kreis Düren, einer Vorreiter-Region im Bereich Wasserstoff, diese Auszeichnung zu bekommen.
Was hat Sie dazu angetrieben, seit 2021 die bundesweit erste klimaneutrale Vermietung von Nutzfahrzeugen (wie Lkw), die mit Wasserstoff angetrieben werden, anzubieten?
Schiffer: Angetrieben haben uns verschiedene Punkte. Der erste Anstoß kam von unserem Investor, den DEVK Versicherungen, die schon lange in nachhaltige Technologien investieren. Durch die enge Verbindung der DEVK Versicherungen zum Verkehrsmarkt, haben wir Einblicke in die Herausforderungen bekommen, vor denen Flottenbetreiber bei der Verkehrswende stehen. Mit unserem Mietmodell haben wir einen Weg gefunden, um die wesentlichen Herausforderungen – das Finanzierungs- und Technologierisiko – zu überwinden. Insbesondere im schweren Güterverkehr sehen wir einen großen Hebel, um eine Veränderung anzustoßen, denn hier entsteht im Moment ein Großteil der CO2-Emissionen im Verkehr. Aus unserer Sicht sind wasserstoffbetriebene Lkw gerade hier eine mögliche Alternative zu konventionellen Antrieben, da sie kurze Tankzeiten benötigen, keine Gewichtseinschränkungen in der Zuladung haben und relativ hohe Reichweiten erreichen.
Welche Möglichkeiten und Potenziale bietet Ihr Angebot auch
für Unternehmen aus dem Kreis Düren?
Schiffer: Mit unserem Angebot nehmen wir unseren Kunden das Technologie- und Finanzierungsrisiko ab. Wir vermieten unsere Wasserstoff-Lkw in einem Pay-per-Use Modell. Somit müssen unsere Mieter nur für die gefahrenen Kilometer bezahlen. In dem Preis pro Kilometer sind alle Leistungen, bis auf den Wasserstoff und den Fahrer, enthalten. Unter diese Leistungen fallen beispielsweise Wartungen, Reparaturen, Versicherung und Beantragung der Förderung. Insbesondere im Kreis Düren, in dem es bereits eine Wasserstofftankstelle für Nutzfahrzeuge gibt, ist das Potenzial für regionale Unternehmen groß. Denn durch unser Angebot haben die Unternehmen die Möglichkeit langsam in das Thema einzusteigen – ohne dabei große Risiken auf sich nehmen zu müssen.
Welche nächsten Wasserstoff-Ziele haben Sie für die Zukunft?
Schiffer: Zurzeit haben wir 44 Lkw und in der Anschaffung befinden sich weitere 78 Stück. Somit verzeichnen wir bald mit insgesamt 122 Lkw die größte Flotte von – mit Wasserstoff betriebenen Lkw – in ganz Europa. Unser Ziel ist es, unsere Flotte an Wasserstoff-Lkw in den kommenden Jahren noch höher zu skalieren.
Weitere Informationen zum Unternehmen "hylane" gibt es unter www.hylane.de (Öffnet in einem neuen Tab).