Warum entscheiden sich junge Menschen für eine Karriere bei der Kreisverwaltung?
Wenn der Schulabschluss naht, stehen junge Menschen vor einer wichtigen Entscheidung und fragen sich: "Was will ich eigentlich beruflich machen?" "Soll ich studieren?" "Möchte ich eine Ausbildung machen?" Die Antwort auf diese Fragen zu finden, ist nicht immer einfach. Der jungen Generation stehen viele Türen offen, denn Fachkräfte werden überall gesucht. Bei der Kreisverwaltung Düren gibt es viele verschiedene Ausbildungsberufe und auch Duale Studiengänge können absolviert werden. Anna-Lena Wolf (21) macht eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, Marcel Winkel (29) absolviert ein Duales Studium als Kreisinspektoranwärter. Die KreisRund-Redaktion hat mit den beiden über ihre Beweggründe gesprochen, ihren beruflichen Weg in der Verwaltung zu beginnen.
Anna-Lena Wolf, warum haben Sie sich für eine Ausbildung bei der Kreisverwaltung entschieden?
Anna-Lena Wolf: Die Kreisverwaltung bietet einige Vorteile. Man kann flexibel arbeiten, es gibt viele Aufgabenbereiche und ich habe den Kreis Düren als guten Arbeitgeber, auch von den damals aktuellen Azubis, empfohlen bekommen. Ich wollte auch nicht klassisch nur im Büro sitzen, sondern viel mit Menschen zusammenarbeiten. Das ist als Verwaltungsfachangestellte möglich. Und so bin ich nach dem Fachabi zur Kreisverwaltung gekommen und sehr zufrieden hier.
Sie, Marcel Winkel, absolvieren derzeit das Duale Studium als Kreisinspektoranwärter und werden somit im gehobenen Dienst und für Führungspositionen ausgebildet. Welche Vorteile ergeben sich durch das Duale Studium?
Marcel Winkel: Theorie und Praxis sind eng miteinander verbunden. Ich lerne in der Verwaltung viele neue Aufgaben und Ämter kennen, die ich zuvor noch nicht kannte. Den theoretischen Teil lerne ich an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) und schließe dann mit dem Bachelor of Laws ab. Obwohl ich studiere, bekomme ich eine volle Vergütung und das Studium wird mir zudem vom Kreis bezahlt. Das finde ich sehr wertvoll und ich kann so auf meiner Ausbildung aufbauen, die ich von 2013 und 2015 ebenfalls bei der Kreisverwaltung angefangen habe.
Wie sind Sie damals auf den Kreis Düren aufmerksam geworden?
Marcel Winkel: Durch meine Mutter, die bereits hier arbeitet. Dann konnte ich schon während der Schulzeit ein Praktikum machen. Auf dem Aktionstag "Kreiskarriere", auf dem sich Schülerinnen und Schüler über die verschiedenen Berufe in der Verwaltung informieren konnten, habe ich dann mehr über die Ausbildungen gelernt. So habe ich nach dem Abi die Ausbildung zum Kreissekretäranwärter gemacht und später sechs Jahre in der Kämmerei gearbeitet, bis dann der Aufstieg, also das Duale Studium, ausgeschrieben war. Man muss aber vorher keine Ausbildung bei der Kreisverwaltung abgeschlossen haben, um das Duale Studium zu beginnen.
Es ist oft schwierig nachzuvollziehen, was hinter den Berufsbezeichnungen, Verwaltungsbegriffen und Laufbahnen steckt. Wie haben Sie beide sich informiert und sich Orientierung verschafft?
Anna-Lena Wolf: Als es um die Bewerbung ging, habe ich mich vor allem über die Internetseiten des Kreises Düren informiert. Aber auch der Austausch mit anderen Jahrgängen und Bekannten, die in der Verwaltung arbeiten, war sehr hilfreich, um mir ein Bild zu machen. Das alles hat sehr geholfen, zu merken, welche Richtung und welcher Beruf zu mir passen würde. Ausbildungsmessen und der Aktionstag "Kreiskarriere" sind aber auch wichtig, denn hier kann man sich unkompliziert und schnell mit den Mitarbeitenden und zukünftigen Chefinnen und Chefs austauschen. Außerdem wird alles sehr verständlich erklärt.
Marcel Winkel: Die Kolleginnen und Kollegen im Haus helfen bei Fragen immer gerne weiter. Wenn man bereits in der Kreisverwaltung arbeitet, dann gibt es auch im Intranet viele Informationen zur Weiter- und Fortbildung, an denen man sich orientieren kann. Zudem hat unsere Ausbildungsleitung immer ein offenes Ohr für uns und fördert uns Nachwuchskräfte. Auch die Jugend- und Auszubildendenvertretung hilft immer weiter.
Viele Menschen haben noch das Bild von einer staubigen Verwaltung im Kopf oder dass es so zugeht, wie bei Asterix und Obelix, die den Passierschein A38 holen müssen und im Chaos versinken. Wie erleben Sie Ihre Arbeitsstätte?
Anna-Lena Wolf: Dieses Bild kann ich gar nicht betätigen. Ich finde, dass die Kreisverwaltung ein sehr moderner Arbeitgeber und jeder Tag anders ist. Besonders die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern gefällt mir sehr gut. Dafür sind wir ja in einer Verwaltung, um für und mit den Menschen aus dem Kreis Düren zu arbeiten. Man hat außerdem auch viele Kolleginnen und Kollegen und ein gutes Teamgefühl und Miteinander. Dazu tragen die Teamentwicklungsmaßnahmen bei, weil wir Ausflüge machen oder im Sommer und vor Weihnachten Feste organisieren und gemeinsam feiern. Auch die flexiblen Arbeitszeiten sind ein großer Pluspunkt.
Marcel Winkel: Dazu kommt auch noch, dass wir im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements viele Sportangebote nutzen können. Ansonsten gefällt mir auch die Arbeit auf Augenhöhe, vor allem mit den Bürgerinnen und Bürgern. Viele Bereiche und Zuständigkeiten sind etwas kompliziert, aber da helfen wir gerne weiter und geben Orientierung.
Was hat Sie am meisten überrascht, nachdem Sie in der Kreisverwaltung angefangen haben zu arbeiten?
Anna-Lena Wolf: Mir war erst gar nicht so bewusst, wie viele Veranstaltungen der Kreis Düren für die Bürgerinnen und Bürger macht. Als ich im Kulturbereich eingesetzt war, haben wir viel zum 50. Geburtstag des Kreises Düren organisiert. Die Zirkusvorstellung mit den Höhnern war natürlich außergewöhnlich. Aber auch die Kreis-Düren-Tage, an denen der Landrat mit den Bürgerinnen und Bürgern zu einem Ausflugsziel fährt, kannte ich noch nicht. Ich war positiv überrascht, dass die Menschen im Kreis Düren auf verschiedene Weise miteinbezogen werden – natürlich nicht nur bei den Veranstaltungen.
Marcel Winkel: Ich war schon beeindruckt von der Vielfalt innerhalb der Verwaltung, dass es sehr viele unterschiedliche Berufe und Aufgaben gibt. Durch das Duale Studium, aber auch die Ausbildung, die Anna-Lena macht, stehen uns viele Türen in sämtlichen Fachbereichen offen. Wie viele, das habe ich erst richtig gemerkt, als ich dann hier angefangen habe.
Welche Tipps würden Sie Schülerinnen und Schülern geben, die überlegen, ob die Kreisverwaltung ihre nächste Arbeitsstelle werden soll?
Anna-Lena Wolf: Seid offen für Neues. Es gibt beim Kreis Düren so viele Möglichkeiten und es ist nicht nur strikte Verwaltung. Sehr, sehr hilfreich sind die Gespräche mit uns aktuellen Azubis oder Studierenden. Mir haben die Erfahrungsberichte und konkreten Tipps sehr geholfen. Vor allem bei den Ausbildungsmessen kann man locker ins Gespräch kommen und sehr viele Fragen stellen. Das sollte man nutzen. Ansonsten hilft auch sehr die Internetseite www.kreis-dueren.de/ausbildung, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
Marcel Winkel: Egal, ob man die Beamtenlaufbahn einschlagen will oder Angestellte beziehungsweise Angestellter im öffentlichen Dienst sein möchte, hier hat man so viele Perspektiven. Am besten kriegt man hiervon einen Einblick beim Aktionstag "Kreiskarriere", der im Mai in der Kreisverwaltung stattfindet. Hier lernt man auch gleich die Umgebung kennen. Jeder, der auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Job ist, wird hier fündig.
Zur Person:
Anna-Lena Wolf ist 21 Jahre und macht seit August 2021 bei der Kreisverwaltung Düren eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. Zuvor hat sie am Berufskolleg für Kaufmännische Schulen, das auch in Trägerschaft des Kreises Düren ist, ihr Fachabitur gemacht. Sie kommt aus Merzenich.
Marcel Winkel ist 29 Jahre alt und macht seit September 2021 bei der Kreisverwaltung Düren ein Duales Studium zum Kreisinspektor (gehobene Beamtenlaufbahn). Zuvor hat er in der Kämmerei gearbeitet, nachdem er die Ausbildung zum Kreissekretär 2015 erfolgreich abgeschlossen hat. Er kommt aus Kreuzau.
Weitere Infos
Jedes Jahr fangen im Schnitt rund 25 Nachwuchskräfte beim Kreis Düren an. Wer sich für eine Ausbildung oder ein Duales Studium beim Kreis Düren interessiert, kann sich bis zum 25. Juni 2023 bewerben. Die Vergütung in der Kreisverwaltung ist überdurchschnittlich. Rund 30 Urlaubstage sind vorgesehen.
Für das Ausbildungsjahr 2024 bietet der Kreis Düren folgende Stellen an, die stets Menschen jeden Geschlechts offenstehen: Kreisinspektoranwärter absolvieren ein Duales Studium mit dem Abschluss "Bachelor of Laws" oder "Bachelor of Arts". Der theoretische Teil findet dabei an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (HSPV NRW) statt. Für den Einstieg wird das Abitur oder die volle Fachhochschulreife vorausgesetzt. Beginn ist der 1. September 2024. Die Einsteiger erhalten Anwärterbezüge in Höhe von 1405 Euro monatlich. Das Duale Studium mit dem Abschluss "Bachelor of Laws" ist auch in Teilzeit möglich.
Wer als Kreissekretär arbeiten möchte, muss mindestens die Fachoberschulreife vorweisen. Monatlich gibt es Anwärterbezüge in Höhe von rund 1350 Euro. Künftige Verwaltungsfachangestellte benötigen mindestens einen Hauptschulabschluss und erhalten anfangs eine Ausbildungsvergütung nach Tarifvertrag in Höhe von 1068 Euro. Beide Ausbildungen beginnen am 1. August 2024.
Auf der großen Ausbildungsbörse in der Arena Kreis Düren am Freitag, 12. Mai, stellt sich die Kreisverwaltung ebenfalls vor und Ausbildungsleiterin Nicole Sutter sowie aktuelle Azubis freuen sich, mit Schülerinnen und Schülern in Gespräch zu kommen. Ein paar Tage später findet ein großer Aktionstag in der Kreisverwaltung Düren statt, bei dem der potenzielle neue Arbeitgeber noch besser kennengelernt werden kann.
Alle wichtigen Infos rund um die Bewerbung gibt es hier: www.kreis-dueren.de/ausbildung