BABOR hat eine neue Logistik- und Produktionsstätte im interkommunalen Gewerbegebiet in Inden/Eschweiler eröffnet
Was vor 70 Jahren als Start-Up begann, ist heute eines der erfolgreichsten Unternehmen unserer Region: BABOR. Das international vertretene Kosmetik- und Familienunternehmen aus Aachen wächst seitdem stetig. BABOR ist besonders für seine Glas-Ampullen bekannt, die hoch konzentrierte Wirkstoffe für unterschiedliche Hauttypen enthalten. Darüber hinaus bietet die Dr. BABOR GmbH & Co. KG unter anderem Cremes, Reinigungsprodukte, Make-up und Körperlotionen an. Weil in Aachen die Grundstücksgrenzen der Firma bis zum letzten Millimeter ausgereizt waren, hat BABOR Anfang des Jahres seine neue Logistik- und Produktionsstätte im interkommunalen Gewerbegebiet in Inden/Eschweiler eröffnet – und dabei den Klimaschutz, modernste Standards und Energie aus erneuerbaren Ressourcen wie selbstverständlich mit bedacht – auch Wasserstoff spielt in der neuen Fabrik bald eine Rolle.
Davon konnte sich Landrat Wolfgang Spelthahn bei einem Besuch des Unternehmens überzeugen. Gemeinsam mit Anette Winkler von der Wirtschaftsförderung des Kreises Düren und Indens Bürgermeister Stefan Pfennings wurde er von BABOR-Geschäftsführer Horst Robertz durch das neue Gebäude geführt, das auf rund 60.000 Quadratmetern Fläche angesiedelt ist. "Die Fabrik läuft rein elektrisch. Wir wollen auf lange Sicht bilanziell energieautark sein. Also den Strom, den wir hier verbrauchen, wollen wir selbst herstellen", sagt BABOR-Geschäftsführer Horst Robertz. Bis 2030 soll dieses Ziel erreicht sein. Hier in Inden ist also die Fabrik der Zukunft entstanden. "Hochautomatisierte Abläufe, klimabewusste Produktion und ein hochwertiges Produkt – das gehört zu den Zutaten, die dieses Unternehmen so erfolgreich machen. Wir sind sehr froh, dass sich BABOR hier im Kreis Düren angesiedelt hat", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.
Unter anderem dank Solaranlagen mit 1770 Photovoltaik-Modulen auf dem Dach, Stromspeicher (der so viel Strom speichern kann, wie täglich 120 Einfamilienhäuser verbrauchen), Wärmepumpen, einer extrem guten Dämmung und demnächst auch durch den Einsatz von Wasserstoff zahlt das Unternehmen positiv auf seine CO2- und Klimabilanz ein. 60 Prozent weniger Energie als ein Standardbau benötigt die neue Produktionsstätte. Es werden keine fossilen Energieträger eingesetzt.
Auch auf der Straße wird das Klima berücksichtig: Elektro-LKW pendeln täglich zwischen dem Hauptquartier in Aachen, wo Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung erfolgen, und dem Produktionsstandort in Inden/Eschweiler. Hier ist das Logistik-Drehkreuz sowie die Produktion der Kosmetik, die in rund 70 Ländern weltweit bekannt ist und ihre Reise in unserer Region beginnt. Noch befindet sich die neue Stätte im Aufbau, erste Produktionen erfolgen und nach und nach wird der Umzug aus der alten Produktionsstätte in Aachen vollzogen – während des laufenden Betriebs. "Wir haben keinen Produktionsstopp während des Umzugs. Auch haben wir keine Mitarbeitenden entlassen, trotz der zunehmenden Automatisierung im Betrieb", sagt Horst Robertz. Die zunehmende Automatisierung sei auch eine Antwort auf den Fachkräftemangel.
Mittlerweile arbeiten weltweit rund 1000 Menschen bei BABOR, etwa ein Drittel davon in Aachen und Inden. Neun fahrerlose Transportsysteme unterstützen bei den Abläufen in der Fabrik, wenn täglich 500.000 Produkte in 50 Abfüll-Linien für die Endverbraucherin und -verbraucher gefertigt werden. Hierbei, wenn auch nur bei einem vergleichsweise kleinen, aber wichtigen Produktionsschritt, käme auch in Zukunft der Wasserstoff ins Spiel. 2,3 Prozent des Energieverbrauches der Firma wird benötigt, um die bekannten und beliebten Glasampullen aufzubrennen (es sind 50 Millionen im Jahr), um das Gesichtspflegeprodukt einzufüllen. Dies passiert mit einer offenen Flamme, die in Zukunft durch Wasserstoff entstehen soll. Der Kreis Düren wird bald seinen eigenen grünen Wasserstoff am Braingery Park in Jülich herstellen. "Die Firma BABOR ist ein absolutes Vorbild für andere Unternehmen, denn Wachstum ist nicht unabhängig vom Klimaschutz zu betrachten. Jede Stellschraube muss darauf ausgerichtet sein", weiß Landrat Wolfgang Spelthahn.