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Kreis Düren

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Interkultureller Beitrag

Wie der Dolmetscherdienst des Kreises Düren Teilhabe und Integration fördert.

Ehrenamtliche Unterstützung

Ayniso Lang und Missad Abdel Rahman (v.l.) unterstützen den Dolmetscherdienst ehrenamtlich.

Seit über zehn Jahren, seit 2013, bietet der ehrenamtliche Dolmetscherdienst des Kommunalen Integrationszentrums (KI) im Amt für Integration und Ausländerangelegenheiten des Kreises Düren Unterstützung bei der Kommunikation – und zwar in allen Lebenslagen. Menschen, die (noch) nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, erhalten im Dialog mit öffentlichen oder gemeinnützigen Institutionen Hilfe. "Damit soll ein Beitrag zur interkulturellen Öffnung von Verwaltung und sozialen Diensten geleistet werden. Zudem wird so die Teilhabe von Migrantinnen und Migranten an der Gesellschaft verbessert", betont Landrat Wolfgang Spelthahn. Denn der Kreis Düren will jede und jeden herzlich willkommen heißen und allen die Möglichkeit bieten, die eigenen Rechte zu kennen und an gesellschaftlichen Prozessen beteiligt zu sein. Denn – wie man sich vorstellen kann – gilt es, zahlreiche Anträge und Dokumente zu beantworten, wenn man ein neues Zuhause in einem fremden Land findet. Die ehrenamtlichen Dolmetschenden, die offiziell übrigens "Laiensprachmittler" genannt werden, bauen Brücken und helfen bei Behördengängen, Arztbesuchen, Arbeitsvermittlungen oder anderen Bereichen – so auch Ayniso Lang und Missad Abdel Rahman.

Beide übersetzen ehrenamtlich für den Dolmetscherdienst des Kreises Düren, der insgesamt rund 100 aktive Ehrenamtliche für 32 verschiedene Sprachen zählt. Ayniso Lang ist seit Oktober 2022 dabei und hat in einer Zeitungs-Anzeige gelesen, dass dringend Dolmetschende gesucht werden. Dann hat sie sich direkt an das Kommunale Integrationszentrum gewendet. Sie spricht Russisch und ist bis zu vier Mal im Monat als Dolmetscherin im Einsatz. "Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie schwer und erschreckend eine neue Sprache sein kann. Die Angst, etwas nicht zu verstehen, war für mich sehr prägend, deswegen möchte ich die Menschen, die noch kein Deutsch sprechen, unterstützen", betont die 35-Jährige. Sie hilft dabei, dass Gespräche möglichst angenehm verlaufen und oft geht es um Probleme des täglichen Lebens. Dabei erfährt sie an erster Stelle Dankbarkeit: "Die Menschen sind sehr dankbar dafür, dass Gespräche auf Augenhöhe stattfinden können oder dass sie alle Fragen stellen können, die sie beschäftigen – ohne dabei Angst haben zu müssen, missverstanden zu werden."

Missad Abdel Rahman spricht – neben Deutsch – Kurdisch und Arabisch und übt seit 2015 die Aufgaben des ehrenamtlichen Dolmetschers aus. Er hat über einen Freund von dem Dolmetscherdienst des Kreises Düren erfahren und wollte unbedingt bei der Flüchtlingshilfe unterstützen. "Ich bin ehrenamtlicher Dolmetscher, weil ich mein Leben lang als Flüchtling in Deutschland gelitten habe. Damals gab es niemanden, der mich unterstützt hat. Ich möchte den Menschen helfen und ihre Integrationszeit in die deutsche Gesellschaft verkürzen, damit sie nicht in die gleichen Schwierigkeiten geraten wie ich früher", erklärt der 63-Jährige. Er übt sein Ehrenamt neben seinem Beruf aus. Auch er erfährt viel Dankbarkeit: "Meine Übersetzungen kommen so gut an, dass ich von Menschen öfters für verschiedene Termine angefragt werde. Das macht mich natürlich glücklich."

Man erkennt: der Dolmetscherdienst hat einen menschenverbindenden Aspekt. Die Ehrenamtlichen erhalten nur eine Aufwandsentschädigung für ihren Einsatz. Um die Qualität zu sichern, gibt es regelmäßige Fortbildungen und Austauschtreffen. Vor dem ersten Einsatz gibt es eine verpflichtende Grundlagenschulung, bei der den Dolmetschenden insbesondere das Prinzip der Neutralität vermittelt wird. Der Dolmetscherdienst wird von öffentlichen oder gemeinnützigen Institutionen in Anspruch genommen, um einen bestmöglichen Service für die Menschen anzubieten. Sollten Sachverhalte mit Rechtsfragen oder -folgen, wie bei gerichtlichen Angelegenheiten aufkommen, werden vereidigte Gerichtsdolmetscherinnen und -dolmetscher beauftragt. Niemand soll aufgrund von Sprachbarrieren benachteiligt werden. Genau deshalb freut sich der Kreis Düren auch über Zuwachs bei den Ehrenamtlichen.

Sprechen Sie – neben Deutsch – weitere Sprachen und möchten sich engagieren? Das Kommunale Integrationszentrum (KI) hilft bei Fragen und nimmt Sie gerne in den Dolmetscher-Pool auf. Interessierte finden Informationen auf www.kreis-dueren.de/dolmetscherdienst (Öffnet in einem neuen Tab) oder können direkt das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Düren per E-Mail unter dolmetscherdienstkreis-duerende kontaktieren.

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