Handwerk als Stütze der Gesellschaft
Das Handwerk ist die Stütze der Gesellschaft – davon ist Katharina Sofie Stärk überzeugt. Sie ist Zahntechnikerin aus Leidenschaft und liebt ihren Beruf. Jetzt geht die Merzenicherin den nächsten Schritt und macht ihren Meister. Der Meistertitel ist der höchste klassische Berufsabschluss im Handwerk und mit viel Tradition und Wertschätzung verbunden. Er öffnet viele Türen, beispielsweise die Leitung eines eigenen Betriebs oder auch die Möglichkeit, andere Menschen auszubilden. Der Meister ist ein Qualitätssiegel und für viele Kundinnen und Kunden ein wichtiges Kriterium, wenn es um die Auswahl von Handwerkerinnen und Handwerkern geht.
Daher ist und bleibt der Meister häufig das Karriereziel. So auch von Kathrina Sofie Stärk. „Ich bin jetzt schon im Gesellenprüfungsausschuss und habe mit dem Meister noch mehr Möglichkeiten, andere zu fördern”, sagt sie. „Ich möchte mich weiterbilden, mein Wissen aufstocken und mit meinem Meisterabschluss das Handwerk im Kreis Düren voranbringen.” Dabei hilft ihr das neue Stipendium des Kreises Düren, das erstmalig an vier angehende Meister vergeben wird, um die Arbeit zu fördern. Die Stipendiaten verpflichten sich, nach der bestandenen Meisterprüfung mindestens fünf Jahre im Kreis Düren ihren Beruf auszuüben. Die Förderhöhe für das Stipendium beträgt 6000 Euro und die Förderdauer maximal drei Jahre. Der Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden und wird während der Weiterbildung ausgezahlt.
Seit 2017 arbeitet Katharina Sofie Stärk in einem Dental-Labor in Merzenich, hier hat sie auch ihre Ausbildung angefangen und bleibt dem Betrieb treu. „Es motiviert mich, mein Wissen an andere weiterzugeben und das Handwerk zukunftsfähig zu machen.” Eine Fachjury hat die Stipendiaten ausgewählt. Sie übergab im Kreishaus in Düren die Urkunden für das Meisterstipendium zudem an Musamert Akkaya (Garten- und Landschaftsbau), Eduard Baal (Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) und Dragoljub Stojanovic (Maurer und Betonbauer).
Die finanzielle Entlastung sei ein wichtiger Motivationsgrund gewesen, sich zu bewerben – da sind sich die Stipendiaten einig. So bleibe auch mehr Zeit, sich auf den Lernstoff zu fokussieren. Die Fachjury hat die Stipendiaten aus mehr als 30 Bewerbungen ausgewählt. „Es ist wichtig, das Handwerk zu fördern und die Wertschätzung zu geben, die es verdient”, sagt Susanne Dettlaff, technische Dezernentin des Kreises Düren und Jury-Mitglied. „Betriebe müssen gesichert werden und auch der Nachwuchs soll so gewährleistet werden.” Auch Sybille Haußmann, Dezernentin für Bildung im Kreis Düren und ebenfalls Jurymitglied, betont: „Sie übernehmen Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen und die Mitarbeitenden.Es ist ein wichtiger Schritt, dass Sie sich weiterbilden, um ihre Zukunft zu gestalten.”
Mit in der Jury saßen zudem Hagen Hußmann, Leiter des Berufskollegs für Technik, Simone Menser-Dargel, Leiterin des Berufskollegs Jülich, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Düren Andrea Kenter sowie Richard Graf von der Handwerkskammer Aachen. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks wird durchschnittlich jeder vierte Betrieb (24,6 Prozent) von einer Frau (mit)geführt, in den handwerklichen Belegschaften bildeten sie einen relativ konstanten Anteil von etwa einem Drittel. Bei den Auszubildenden im Handwerk liegt der Frauenanteil bei rund 14 Prozent. Katharina Sofie Stärk möchte auch die Frauen weiter fördern und für das Handwerk werben. „Handwerk ist etwas sicheres, es stirbt nicht aus. Etwas mit den Händen zu erschaffen und zu sehen, was man geleistet hat, macht unglaublich viel Spaß. Ich kann das nur jedem empfehlen”, sagt sie.