Informatives rund um Sommer und Tiere
Weitere Infos und alle weiteren Tipps gibt es gebündelt auf: bit.ly/Tier-Tipps. Bei Anregungen und Fragen wenden Sie sich gerne per E-Mail an: tierschutzkreis-duerende.
Reisen mit Tieren
Je mobiler die Menschen sind, umso mehr kommen auch ihre Haustiere, die sie auf ihren Reisen begleiten, in der Welt herum. So verständlich es ist, sein Tier auch oder gerade im Urlaub bei sich haben zu wollen, umso mehr sollten sich die Tierbesitzer darüber im Klaren sein, welchen Gefahren sie ihre Lieblinge aussetzen.
Gerade im Mittelmeerraum aber noch mehr in Osteuropa können sich Hunde oder Katzen mit Erregern infizieren, die nicht nur für das Tier, sondern unter Umständen auch für den Menschen und hier gerade bei Kindern gefährliche Krankheiten hervorrufen können. Abgesehen davon trägt die Reisetätigkeit zur Verbreitung hier noch nicht vorkommender Erkrankungen bei. So wurden in letzter Zeit seltene Erkrankungen wie die Augenwurmerkrankung auch in Deutschland nachgewiesen.
Es ist deshalb dringend angeraten, vor einer Reise unbedingt den Tierarzt seines Vertrauens aufzusuchen. Er kann gezielte Prophylaxemaßnahmen empfehlen, die Infektionen im Urlaubsland verhindern können. Aber auch nach der Rückkehr sollten Tierbesitzer zum Beispiel an eine Parasitenbehandlung denken.
Auch sind immer die jeweiligen Einreisebestimmungen des Reiselandes zu beachten, denn auch bei offenen Grenzen gelten in jedem Land eigene Bestimmungen für unsere Haustiere. Auch bei Unwissenheit kann es teuer werden, wenn dagegen verstoßen wird.
Wichtig ist, dass man auch an die Rückreise aus dem Urlaub denken muss, bei der es sich streng genommen um eine Einreise in die EU handelt. Geschieht dies aus einem Nicht-EU-Land wie beispielsweise die Türkei, so gelten sehr strenge Auflagen. Man sollte sich da unbedingt Monate im Voraus kümmern.
Europareisen mit Tier
Doch so einfach ist das nicht. Zum Reisen innerhalb der EU ist der blaue Heimtierausweis mit eingetragener Chipnummer des Tieres sowie einer gültigen Tollwutimpfung vorgeschrieben.
Da eine Tollwutimpfung frühestens im Alter von 12 Wochen möglich ist und ihre Wirksamkeit erst nach 21 Tagen entfaltet, können Hunde oder Katzen grundsätzlich nicht aus einem Land gebracht werden, bevor sie 15 Wochen alt sind. Und dann müssen sie die oben genannten Bedingungen erfüllen. Beachtet man das nicht, so kommen unter Umständen hohe Kosten und auch Bußgelder auf den Tierhalter zu. Man sollte sich deshalb genau erkundigen, wenn man mit seinem Haustier reisen möchte.
Was beim Kauf von Hunden (auch aus dem Ausland) zu beachten ist
In der Vergangenheit wurden deutlich mehr Hunde in Deutschland als Haustier angeschafft, was vermutlich in Zeiten von Corona der vermehrten heimischen Präsenz geschuldet ist. So kann ein neuer tierischer Bewohner wohl besser eingewöhnt werden. In diesem Zusammenhang muss dringend an alle angehenden Hundebesitzer appelliert werden, die Herkunft des neuen Hausgenossen gründlich zu prüfen. Eine erhöhte Nachfrage ruft zwielichtige Hundehändler auf den Plan. Vor allem Hunde aus dem Ausland sollten eingehend unter die Lupe genommen werden.
Auch niedliche Hundewelpen sollten einen nicht zu unüberlegtem Handeln verleiten. So ist der Import von Hundewelpen unter 15 Wochen aus dem europäischen Ausland nach Deutschland - egal mit welchem Verkehrsmittel - nicht zulässig, weil diese Tiere noch nicht über einen gültigen Tollwut-Impfschutz verfügen können. Wer sich darüber hinwegsetzt, sollte wissen, welches Risiko er damit eingeht. Hunde ohne gültigen Impfstatus müssen zunächst in Quarantäne, die Kosten der Quarantäneunterbringung muss der Halter tragen und sind nicht zu unterschätzen. Zudem handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.
Darüber hinaus besteht bei ungeimpften Tieren immer auch eine Gesundheitsgefahr, vor allem für Kinder und Haustiere im heimischen Umfeld. Das sollte man vor einer gut gemeinten Tat bedenken.
Statt Hunde aus dem Ausland zu holen, würden sich die zahlreichen deutschen Hunde ohne Besitzer, die ihre Zeit im Tierheim verbringen müssen, über neue Herrchen freuen.
Tipps bei Hitze für Groß- und Kleintiere
Die andauernd hohen Temperaturen sind nicht nur für den Menschen anstrengend, sondern können auch für viele Tiere eine Gefahr und eine Belastung darstellen. Daher möchte das Veterinäramt des Kreises Düren ein paar hilfreiche Tipps geben.
Hunde und Katzen regulieren ihre Körpertemperatur anders als Menschen, sie können nur über wenige, lokal begrenzte Areale an den Pfoten schwitzen.
Deshalb steuern sie die Temperaturregulation bei hohen Außentemperaturen in der Hauptsache übers Hecheln. Kaninchen, Mäusen und Ratten fehlen Schweißdrüsen gänzlich, sodass diese noch empfindlicher bei Hitzestress reagieren. Es muss also sehr darauf geachtet werden, dass die Tiere kühle, schattige Plätze aufsuchen können und immer ausreichend frisches, sauberes Wasser zum Trinken bereitsteht. Der Aufenthalt in einem sich aufheizenden Fahrzeug beispielsweise, ist für diese Tiere deutlich schneller lebensbedrohlich als für uns Menschen. Deshalb sollte, falls es überhaupt notwendig ist, Tiere im abgestellten PKW zurück zu lassen, immer auf geöffnete Fenster und einen auch langfristig schattigen Stellplatz geachtet werden.
Es kann nämlich immer passieren, dass man aufgehalten wird und sein Auto dann nicht mehr im Schatten steht, da die Sonne gewandert ist. Im besten Fall bleibt das Tier bei den aktuellen Temperaturen gar nicht erst im parkenden Auto.
Spielen und sportliche Anstrengungen sollten tagsüber in der Hitze vermieden werden. Spaziergänge können gut auf die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, da der Asphalt tagsüber bis zu 60 Grad heiß werden und dies zu Pfotenverletzungen führen kann. Es bieten sich daher auch Routen durch Wälder an, da es dort kühler ist.
Nahrungsportionen sollten nicht allzu üppig ausfallen. Stattdessen sollte man lieber häufiger am Tag kleinere Portionen füttern. Das Futter sollte nach Möglichkeit auch nicht lange stehen bleiben, da es schneller verdirbt.
Tieren, die dauerhaft auf Weideflächen stehen, sollte ein Witterungsschutz zur Verfügung stehen - natürlich durch Bäume oder Sträucher oder künstlich durch eine Überdachung. Das bietet nicht nur Schatten, sondern schützt auch vor Wind.
Der Schattenplatz sollte der Anzahl der Tiere entsprechend großzügig sein. Da Großtiere wie Pferde, Rinder und Schafe auch einen Hitzeschlag und Sonnenbrand bekommen können, sollten sie bei hohen Temperaturen nicht dauerhaft der prallen Sonne ausgesetzt sein.
Frisches Wasser sollte ausreichend zur Verfügung stehen.
Schafe sollten bei diesen Temperaturen geschoren sein.
Tollwut gibt es immernoch in zahlreichen Ländern
Tollwut, das gab's ja früher mal… So denken viele Menschen in Deutschland, denn die Bundesrepublik gilt seit 2008 offiziell als tollwutfrei. Dies ist aber eine trügerische Sicherheit.
Denn in zahlreichen Ländern gibt es diese für Mensch und Tier in jedem Fall tödliche Krankheit weiterhin. Und dies sind nicht nur weit entfernte Länder in Afrika oder Asien. Auch osteuropäische Länder wie die Türkei oder Serbien zählen dazu.
Die Übertragung dieser so gefährlichen Viruserkrankungen erfolgt über kleinste Hautverletzungen durch Bisse oder Kratzer, die nicht unbedingt blutig sein müssen und gerade beim Spiel mit jungen Hunden oder Katzen oft vorkommen. Deshalb sind die hiesigen Vorschriften zur Einfuhr von Hunden oder Katzen sehr streng. Nur mit einem wirksamen Tollwutschutz, der allein mittels Kennzeichnung des Tieres durch einen Mikrochip und dem zugehörigem blauen EU-Heimtierpass sicher nachgewiesen werden kann, darf ein Tier über ein Grenze transportiert werden. Gerade der florierende Welpenhandel führt immer wieder dazu, dass Tiere ohne Tollwutschutz in Deutschland ankommen, was eine ernsthafte Gefahr auch für die aufnehmende Familie darstellt.
Deshalb nochmals der eindringliche Apell, sich und seine Familie zu schützen und nur Hunde oder Katzen aus dem Ausland aufzunehmen, die älter als vier Monate sind und über eine Kennzeichnung und einen blauen EU-Pass verfügen, denn nur dann ist ein wirksamer Impfschutz gegen Tollwut überhaupt möglich.
Notfallversorgung, wer braucht denn so was?
Plötzliche Notlagen können jedem plötzlich passieren und man sollte sich rechtzeitig Gedanken machen, damit in einem solchen Fall das geliebte Haustier gut versorgt ist. Dies gilt für alle Tiere, die in der Obhut des Menschen gehalten werden, egal ob Heim- oder Nutztier.
Wer dies gut geregelt hat, hat in einer Notsituation eine Sorge weniger. Denn auch, wenn man selbst nicht in der Lage sein sollte, sich um sein Tier zu kümmern, so ist man doch verpflichtet, die Versorgung des eigenen Tieres sicherzustellen. Aus Sicht des Tieres ist diese Regelung, die im Tierschutzgesetz festgelegt ist, auch sinnvoll, denn das Tier versteht ja nicht, warum es in einem solchen Fall leiden muss.
Reisen mit Pferden
Anleitung zum Export von Pferden:
1) Es muss ein gültiger Pferdepass mit aktuellen und vollständigen Eintragungen (Besitzereintragung, Mikrochip) vorliegen
2) Antragstellung (auch bei Kurzreisen) über Formular : https://formular.kreis-dueren.de/frontend-server/form/provide/658/, mit Passkopien (Lebensnummer, Mikrochipnummer, Besitzereintragung, Eintragung (Nicht-) Schlachttier) in separater Mail einreichen
3) nach Vorlage aller erforderlichen Unterlagen: Terminvereinbarung mit amtlicher Tierärztin vor Ort mit ausreichender Vorlaufzeit
4) ABER: Dauerhafte oder gewerbliche Verbringung (Ausnahmen nur bei Urlaubsreisen, Turniere) benötigt zusätzliche aufwendige Vorbereitungen aufgrund EU-Richtlinie, deshalb unbedingt frühzeitig melden