Der Bus ist der erste H2-Gelenkbus, der durch das Kreisgebiet fährt und er geht bis Mitte April testweise in den Regelbetrieb. Der Gelenkbus "Urbino 18 Hydrogen" ist 18 Meter lang, 3,3 Meter hoch, kann bis zu 140 Passagiere transportieren und fasst über 50 Kilogramm Wasserstoff. Bei idealen Bedingungen, die von der Topografie (Geländeeigenschaften) und Temperaturen abhängen, ist eine Reichweite von rund 350 Kilometern realistisch. Gestern gab es eine Probefahrt mit Landrat Wolfgang Spelthahn, Mitarbeitenden sowie Mitgliedern des Aufsichtsrates der Rurtalbus GmbH, Fraktionsmitgliedern und Medienvertreterinnen und -vertretern. Christian Hoverath, der Geschäftsführer der Rurtalbus GmbH, eröffnete das Treffen: "Es gibt kein besseres Testgebiet als den Kreis Düren – wir haben die hügelige Eifel, das flachere Jülicher Bördeland, Städte sowie ländliche Regionen. Mitte des Jahres ist eine Ausschreibung für Wasserstoff-Gelenkbusse geplant, damit unsere Flotte noch emissionsfreier wird." Insgesamt 20 Wasserstoff-Busse der Firma Solaris mit einer Länge von zwölf Metern sollen bereits im November ausgeliefert werden. Philipp Mac, Regionalvertreter von der in Polen ansässigen Firma Solaris, erklärte den Anwesenden alle Details zu dem Wasserstoff-Gelenkbus, der seit 2022 auf dem Markt ist. Übrigens wird CO2 als Kältemittel genutzt und die Klimatisierung läuft über eine Wärmepumpe – damit wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt.
Landrat Wolfgang Spelthahn freut sich über die Fortschritte in der Wasserstoff-Modellregion. Bald soll am Jülicher Brainergy Park grüner Wasserstoff aus Sonnenenergie produziert werden. Unter anderem dort ist eine Tankstelle für alle Fahrzeugklassen – also auch für Busse – geplant. Ziel ist die vollständige Umstellung der Diesel-Flotte auf H2-Busse – insgesamt werden also 180 Wasserstoff-Busse die Menschen sicher durch das Kreisgebiet transportieren. "Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit Solaris einen qualitativ hochwertigen Hersteller gefunden haben, der unseren Anforderungen entspricht. Wir brauchen größere Busse, die zu Stoßzeiten viele Menschen komfortabel von A nach B bringen. Gerade in einem Flächenkreis wie dem Kreis Düren mit seinen 945 Quadratkilometern ist die Nutzung von Wasserstoff absolut sinnvoll. Auf langer Strecke hängt ein mit Wasserstoff betriebener Bus einen Elektro-Bus ab", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Außerdem machte er darauf aufmerksam, dass im täglichen Betrieb auch die kurze Ladezeit von neun bis zwölf Minuten von Vorteil sei. "Wir wollen ein positives Beispiel sein, aus bisherigen Fehlern lernen und unsere Ziele erreichen. Der Kreis Düren will bis 2035 klimaneutral sein. Der Einsatz von Wasserstoff-Bussen im Nahverkehr ist einer von vielen wichtigen Bausteinen", sagte der Landrat. Geplant sind ebenfalls ein Wasserstoff-Rettungswagen und mit H2 betriebene Züge. Der Wasserstoff-Gelenkbus wird nun vom Personal der Rurtalbus GmbH genau unter die Lupe genommen und fährt noch bis Donnerstag, 18. April, durch den Kreis Düren.