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Kreis Düren

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Hitzeschutz und Arzneimittel

Hitze mit Achtung Schild

Arzneimittel und Hitze: Keine gute Kombination:

Hohe Temperaturen können Arzneimittel schädigen. Oft ist dies jedoch nicht direkt zu erkennen.

Besonders empfindlich sind Zäpfchen, Cremes , Salben. Zäpfchen können bei Hitze schmelzen und dadurch ihre Wirksamkeit verlieren. Cremes und Salben hingegen verändern bei hohen Temperaturen ihre Zusammensetzung , wodurch ihre Qualität und Wirkung beeinträchtigt wird.

Besonders riskant sind außerdem Asthmasprays in Druckgasbehälter. Liegen diese in der Sonne, kann der Ventilmechanismus geschädigt werden zulasten einer minderen Dosiergenauigkeit.

Insulinpflichtige Diabetiker sollten wissen, dass Insulin bei Temperaturen ab 30 Grad Celsius abgebaut wird und seine Wirksamkeit verliert. Daher sollte Insulin bei hohen Sommertemperaturen immer mit Kühlung transportiert werden. Tipps dazu weiter unten! 

Selbst feste Arzneiformen wie Tabletten oder Kapseln können bei Temperaturen über 25 Grad Celsius an Stabilität verlieren. 

Auch die Wirkung von Arzneimitteln im Körper selbst verändert sich bei Hitze: Blutdrucksenker etwa können in Kombination mit hoher Außentemperatur den Blutdruck gefährlich senken. Schmerz- und Hormonpflaster geben bei erhöhter Hauttemperatur mehr Wirkstoff ab, so dass eine Überdosierung  drohen kann.

Nicht zu unterschätzen:
Einige Arzneimittel können bei Sonneneinstrahlung Hautreaktionen hervorrufen. Dazu zählen u.a. entwässernde Blutdruckmittel, Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac, Magenschutzmittel wie Omeprazol, und Pantoprazol, Hormonpräparate, wie die Antibabypille sowie bestimmte Antibiotika und Psychopharmaka. Wer solche Arzneimittel einnimmt sollte die pralle Sonne meiden und konsequent Sonnenschutzmittel anwenden.

 

So schützen Sie Ihre Arzneimittel vor Hitze:

Die meisten Arzneimittel sollen bei Raumtemperatur gelagert werden, das heißt bei 15 bis 25 Grad Celsius. Während einer Hitzewelle bietet sich der kühlste Raum in der Wohnung oder dem Haus als Lagerort an.

Bewahren Sie Ihre Arzneimittel grundsätzlich nicht im Badezimmer oder in der Küche auf, da hier oft hohe Temperaturen sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit vorliegen. Dies kann die Wirksamkeit von Arzneimitteln verändern..

Lassen Sie Ihre Arzneimittel keinesfalls im Auto liegen, da sich der Innenraum bei hohen Außentemperaturen schnell stark aufheizt. 

Arzneimittel, die kühl gelagert werden sollen, das heißt bei 2 bis 8 Gard Celsius, sollten nach Erhalt aus der Apotheke schnellstmöglich in den Kühlschrank. Dabei ist darauf zu achten, dass die Arzneimittel die Kühlelemente nicht direkt berühren, z.B. durch Einwickeln in ein Handtuch. Um ein Einfrieren der Arzneimittel im Kühlschrank zu vermeiden, dürfen diese die Rückwand des Kühlschrankes nicht berühren. 

Zur sicheren Lagerung von Insulin gibt es für Insulinpens sog. Temperaturschutzkappen. Diese enthalten Materialien aus der Weltraumforschung, die wärmeisolierend und gleichzeitig hitzeabsorbierend wirken. Sobald die Außentemperatur auf über 29 Grad Celsius steigt, reagiert das Material unter Veränderung seines Aggregatzustandes von fest zu flüssig. Dabei hält die Schutzkappe das Insulin auf einer stabilen Temperatur von 28 Grad Celsius bis zu 12 Stunden lang. Das Material der Schutzkappe ist reaktivierbar. Hierzu reicht allein die Lagerung der Schutzkappe bei niedrigeren Temperaturen aus. Je nach Umgebungstemperatur dauert dieser Vorgang bis zu 12 Stunden bei Raumtemperatur oder nur etwa eine Stunde bei Lagerung der Schutzkappe im Kühlschrank.

Ferner können spezielle Kühltaschen (z.B. FRIO®Kühltaschen) mitgeführt werden, die bei hohen Außentemperaturen für mind. 45 Stunden ohne  Strom und Batterien kühl halten. Sie sind geeignet zum Transport von Insulinpens Insulinpumpen und andere kühl zu lagernde  Arzneimittel  z. B. bei Reisen im Sommer.

Bei Fragen, lassen Sie sich in der Apotheke zum Transport und der richtigen Lagerung von Arzneimitteln beraten!

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